Insolvenzen: Sturm im Anmarsch

Im ersten Halbjahr hat sich Zahl der Unternehmensinsolvenzen verdoppelt

Peter Androsch: „Mehrere brandgefährliche Faktoren als Gefahr für Mittelstand und Großbetriebe.“
Peter Androsch: „Mehrere brandgefährliche Faktoren als Gefahr für Mittelstand und Großbetriebe.“ © A.C.I.C.

Im ersten Halbjahr 2022 wurden doppelt so viele Unternehmensinsolvenzen eröffnet wie im Vergleichszeitraum 2021. Das allein sei zwar aus gesamtwirtschaftlicher Sicht noch nicht gefährlich, weil es sich vor allem um KMU handele, so A.C.I.C.-Kreditversicherungsexperte Peter Androsch. Weil aber nun gleich mehrere „brandgefährliche“ Faktoren dazukommen, sieht Androsch eine Gefahr für Mittelstand und Großbetriebe. „Brandgefährlich“ sind: Steigende Bonitätsrisiken, Lieferkettenprobleme, Ukraine-Krieg, Energiekrise, galoppierende Inflation sowie EZB-Zinswende.

Signale für schärfere Kreditvergabe der Banken

Androsch: „Wir vernehmen klare Signale, dass die Banken die internen Kreditvergaberichtlinien erheblich verschärft haben.“ Er rechnet damit, dass diese noch restriktiver werden. Androsch empfiehlt den Unternehmen, sich vorsorglich zu wappnen. Seine Tipps: „Betreiben Sie striktes Debitorenmanagement; stimmen Sie dem Ansuchen Ihrer Geschäftskunden nach Zahlungszielverlängerung nicht ohne vorherige Bonitätsprüfung zu und wälzen Sie das Risiko zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit Ihrer Kunden am besten auf eine Kreditversicherungsgesellschaft ab.“

Von Karl Leitner

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