Integration braucht eine Messlatte

Landesrechnungshof empfiehlt dem Land OÖ ein Monitoring

Der Oö. Landesrechnungshof (LRH) hat die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land aus eigener Initiative geprüft. Für die Integrationsarbeit seien zwar Ziele definiert, es fehlten aber Messindikatoren, kritisierte das Kontrollorgan am Dienstag in einer Aussendung.

Die Prüfer empfahlen die Einführung eines Integrationsmonitorings, angelehnt an die 25 Integrationsindikatoren des Bundes.

Fast jede fünfte Person (genau 18,2 Prozent) in OÖ sei ausländischer Herkunft. Seit der Flüchtlingswelle 2015 sei der Anteil um 2,8 Prozentpunkte gestiegen. „Das Land hat von 2015 bis 2019 insgesamt 37,9 Millionen Euro an Integrationshilfen ausgegeben, gut 94 Prozent davon für Förderungen“, sagte LRH-Direktor Friedrich Pammer.

Da Integration fast alle Gesellschaftsbereiche betreffe, solle sie in den Regelsystemen verankert werden. Es gebe zahlreiche Unterstützungsangebote, der Übergang von der Asyl- zur Integrationsthematik sei aber — vor allem auf Gemeindeebene — noch nicht vollständig gelungen. Das weiterentwickelte Förderungskonzept befand der LRH für sinnvoll.

„Wir brauchen klare Kennzahlen und messbare Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Fördermittel zielgerichtet und entsprechend den im Integrationsleitbild formulierten Vorgaben eingesetzt werden“, sieht sich OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer bestätigt.

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FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr spricht sogar von einer „Großbaustelle Integration“ und fordert mehr Effizienz ein. Nicht-Integration komme viel teurer, meint SPÖ-Integrationssprecherin Roswitha Bauer und „eine klare Unterstützung der Grünen“, kündigt deren Integrationssprecherin Ulrike Schwarz an.

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