Iran bestätigt geplante Hinrichtung eines Schweden

Die iranische Justizbehörde hat einen Medienbericht über die geplante Hinrichtung eines schwedischen Mediziners bestätigt.

„Das Todesurteil gegen Ahmad-Resa J. wegen Spionage für den Mossad ist endgültig und wird vollstreckt“, sagte Justizsprecher Sabiollah Chodaian am Dienstag. J. besitzt auch die iranische Staatsbürgerschaft.

Es sei „bewiesen“, dass J. mit der Weitergabe von geheimen Staatsdokumenten an den israelischen Geheimdienst mehrmals die nationale Sicherheit des Landes gefährdet habe, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna. Diese hatte in der Vorwoche berichtet, dass der Mann bis zum 21. Mai exekutiert werden soll.

Der Katastrophenmediziner und Dozent wurde 2016 bei einem Besuch in Iran verhaftet, weil er für Mossad gearbeitet haben soll. Ein Revolutionsgericht verurteilte ihn deshalb zum Tode. Das Urteil wurde 2017 vom Obersten Gerichtshof bestätigt. Ein Jahr später erhielt J. die schwedische Staatsbürgerschaft.

Der iranische Justizsprecher wies Berichte zurück, wonach der Fall in Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren in Schweden gegen den Iraner Hamid N. stehe.

„Diese beiden Fälle haben absolut nichts miteinander zu tun und N. ist unschuldig und der Prozess gegen ihn unrechtmäßig“, sagte der Sprecher. Dem ehemaligen Justizbeamten wird vorgeworfen, an Massenhinrichtungen und Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. N. droht lebenslange Haft.

Das iranische Außenministerium bezeichnet das Verfahren gegen N. als „politische Show“ und fordert seine sofortige Freilassung. Letzte Woche wurde deshalb auch der schwedische Botschafter ins Außenministerium zitiert.

Seitdem herrscht zwischen den beiden Ländern eine diplomatische Eiszeit. „Der Prozess in Schweden ist de facto gegen den Iran gerichtet und nicht gegen einen einfachen Justizbeamten“, sagte Kasem Gharibabadi, Vizechef der iranischen Justizbehörde, in einem Fernsehinterview am Sonntag.

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