Irnberger, Moser: Ladies’ Night

Werke von Komponistinnen auf dem Konzertprogramm sind noch immer eine Rarität, außer man denkt an die bekanntesten Beispiele wie Clara Schumann oder Felix Mendelssohns Schwester Fanny Hensel, die sich durch ihre Konzerterfolge zum Komponieren berufen fühlten.

So erging es auch so manchen Komponistinnen in der spätromantischen Zeit. Ihre Entdeckung ist dem Traumpaar der Kammermusik Thomas Albertus Irnberger (Violine) und Barbara Moser (Klavier) zu danken, deren Forschungsgeist eine ungemein interessante CD bei Gramola hervorbrachte. Die sechs entdeckten Komponistinnen stammen aus drei Jahrhunderten, kommen aus verschiedenen Ländern, sind aber alle stilistisch ihrer Zeit verpflichtet, teils mit eklektizistischen Anklängen, was aber ihre Beziehung zum Kontrapunkt keineswegs schmälert.

Die „Nacht der Damen“ verführt zum Traum von Frauenpower in der Musik, von hellwachem Geist und einer melodisch verträumten Erfindungsgabe. Amy Beach aus den USA verrät in ihrer a-Moll Sonate souveränes Handwerk aus einer Art Brahms-Schule, während die deutsche Luise Adolphe le Beau in ihrer Romance an Franz Liszt oder Richard Wagner denken lässt.

Aus Frankreich wird Pauline Viardot-Garcia mit einer spanisch gefärbten Sonatine vorgestellt, aus Schweden Amanda Röntgen-Maier mit sechs kontrastierenden Stücken, als vermutlich erste österreichische Komponistin von Rang Maria Theresia Paradis und aus Budapest die gebürtige Kroatin Dora Pejacevic, deren Werke sich derzeit in Aufarbeitung befinden.

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