Italien fühlt sich von Österreich benachteiligt

Grenzschließung sorgt für Unmut bei Nachbarn

Laute Kritik an Österreichs Grenzregelungen kam am Mittwoch aus Italien. Stein des Anstoßes: Die Absicht Österreichs zwar Gäste aus dem Ausland ein- und durchreisen zu lassen, andererseits Österreichern den Grenzübertritt nach Italien aber nicht zu ermöglichen.

Die rechtsgerichtete italienische Partei „Lega“ kündigte am Mittwoch sogar eine Initiative an, auf europäischer Ebene Sanktionen gegen Österreich zu verhängen. „Österreichs diskriminierendes Verhalten ist nämlich unannehmbar! Sanktionen sind nicht auszuschließen, da es sich hier um Dumping handelt!“, tönte der Lega-Europaparlamentarier Marco Dreosto.

Er wittert hinter den derzeitigen Grenzregelungen eine unheilige Allianz zwischen Österreich, Kroatien und Slowenien zulasten Italiens. Kritik kam am Mittwoch auch vom Landeshauptmann der mit Tirol und Südtirol in einer Europaregion verbündeten Region Trentino, Maurizio Fugatti: „Die Regierung in Wien sollte auf konstruktive Weise mit Italien zusammenarbeiten und nicht die Grenzen schließen! Wir begreifen nicht, warum Deutsche über den Korridor Österreich nach Italien kommen können, aber nicht auch Österreicher zu uns reisen dürfen!“

Österreichs Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger vermisst ein Engagement der EU im Sinne eines „koordinierten Vorgehens“ bei der Öffnung von Staatsgrenzen. Natürlich wäre ein solches in der jetzigen Situation sinnvoller, sagte die Ministerin am Mittwoch, der Auftrag werde aber „leider nicht angenommen.“

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