IWF befürchtet noch schwereren Einbruch der Weltwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet einen noch stärkeren Einbruch der Weltwirtschaft wegen der Coronakrise als bisher angenommen. Die Rezessionsprognose für dieses Jahr werde wahrscheinlich noch verschärft, teilte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath am Dienstag mit. Es gebe eine „tiefgreifende Unsicherheit“ über den Pfad der Erholung.

Diese Wirtschaftskrise sei globaler und auch sonst anders als frühere Krisen, da der Dienstleistungssektor sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern stärker betroffen sei als die Industrie. Zwar könne eine aufgestaute Konsumnachfrage zu einer schnelleren Erholung führen als nach früheren Krisen.

Das sei aber nicht sicher. Im April hatte der IWF für die globale Wirtschaft ein Minus von drei Prozent im Jahr 2020 vorhergesagt. Er war damit optimistischer als etwa die Weltbank, die von minus 5,2 Prozent ausgeht. Die neue Prognose will der IWF am 24. Juni vorlegen.

Es gebe zwar angesichts der Lockerungen Anzeichen für eine baldige Erholung in vielen Ländern, sagte Gopinath. Aber neue Infektionswellen und wieder verhängte Sperrmaßnahmen stellten immer noch Risiken dar. Vor allem die längerfristigen Auswirkungen auf die vom Tourismus abhängigen Länder sei ein Grund zur Sorge.

Die IWF-Chefökonomin rechnet als Folge der Krise auch mit einer auf breiter Front niedrigen Inflation. Zugleich warnte sie, dass die Reaktion der Finanzmärkte auffällig von der Reaktion der Realwirtschaft abweiche. Dies könne auf größere Schwankungen und scharfe Korrekturen an den Börsen deuten.

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