Jännerrallye: Das Favoritenquartett für Freistadt und ein spektakulärer Abflug

Diese vier Teams sind die heißesten Eisen im Feuer der 35. Jännerrallye - Spektakulärer Crash von Christof Klausner (mit Video)

Vorjahressieger Julian Wagner (Bild) zählt auch heuer wieder zu den Topfavoriten der Jännerrallye, die schon beim Aufwärmen einen spektakulären Crash von Christof Klausner zu bieten hatte. © Illmer

Von Andy Hörhager

Vorjahressieger Julian Wagner geht mit viel Selbstvertrauen in die 35. Jännerrallye. Letzte Tests in Malonty bei Kaplitz verliefen recht viel versprechend für den jungen Mauthausener. „Gibt es Schnee, sind wir sicher wieder sauschnell. Bei Mischverhältnissen kann die Rallye zu einem ganz großen Reifenpoker werden. Nach unserem perfekten Test in Tschechien sollten wir aber auf alles vorbereitet sein.“ Die Zielsetzung Julian Wagners im BRR-Skoda ist klar: Sieg bei der Jännerrallye und Staatsmeistertitel 2020.

Julians älterer Bruder Simon Wagner, 2018 auf den letzten Metern gescheitert, will im Mühlviertel endlich den noch „fehlenden Sieg“ einfahren. Nach dem Gewinn der W4tel-Rallye kommt Wagner ebenfalls mit breitem Kühlergrill, der große Wurf soll heuer im Skoda Fabia R5 gelingen.

Staatsmeister Hermann Neubauer ist wohl der große Gejagte, der Lungauer fährt im ZMR Ford Fiesta R5 um die ÖM-Titelverteidigung und seinen ersten Sieg rund um Freistadt. Bisher war die „Jänner“ für Neubauer keine Liebesgeschichte, er will nach diversen Ausfällen die 35. Auflage „eher taktisch“ angehen. „Ich hoffe wirklich, dass ich mein Pech abschütteln kann und freue mich riesig auf die Rallye.“

Groß ist die Vorfreude auch beim Jännerrallye-Sieger 2018, Johannes Keferböck hat heuer ein neues Spielzeug zur Verfügung.Der „sehr schnelle“ Keane-Skoda Fabia Evo liefert knappe 290 Pferdestärken and die vier Räder, der 1,6-Liter-Turbomotor schaufelt 425 Nm Drehmoment an das sequenzielle Fünfgang-Getriebe, eine Menge Holz.

Video
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Wetterbericht macht Teams „radlos“

Im Vorjahr hatten es die Piloten einfach. Die durchgehende Schneepiste machte die Jännerrallye 2019 zwar zur fahrtechnischen Herausforderung, dafür waren Reifenwahl und Abstimmung recht klar vorgegeben.

Das wird heuer definitiv anders. Die Wetterprognosen verheißen Morgenfrost, Plusgrade am Samstag, am Sonntag könnte es dafür schneien. Damit war vor dem Start nur klar, dass im Bezug auf die Reifenwahl nichts klar sein wird.

„Ohne Spikes wird es nicht gehen!“

Georg Höfer vom Rallyeclub Mühlviertel fuhr als „Eisspion“ die 14 Sonderprüfungen der 35. Internationalen Jännerrallye ab und war beeindruckt. „Es ist zum Teil wirklich brutal eisig. Auf die Piloten warten irrsinnig schwierige Aufgaben“, berichtete Höfer nach seiner Probefahrt. „In Liebenau und Unterweißenbach gibt es zum Beispiel zu 70 Prozent Schneefahrbahn. In Pierbach oder Lasberg ist es momentan zu 70 Prozent nass, der Rest ist trocken. Doch hinter jeder Ecke droht eine der unzähligen tückischen Eisplatten. Ohne Spikes wird es nicht gehen. Ein Reifenpoker ist, so wie es ausschaut, unumgänglich.“ Damit ist guter Rat wieder einmal teuer. Zumal die Teams heuer nur insgesamt 18 Pneus einsetzen dürfen, da heißt es, auf den gut 165 Kilometern Sonderprüfung Haushalten und mit mehr Hirn als Herz fahren.

Das hat auch Michael Lengauer, eine der Entdeckungen des Vorjahres, geplant. „Wenn wir fehlerfrei fahren, keinen Blödsinn machen, dann passen auch die Zeiten“, ist der Subar-Bamminger-Pilot überzeugt, seinen vierten Platz von 2019 bestätigen zu können.

Spektakulärer Abflug im Video

Beim Shakedown in Oberrauchenödt am Freitag hatten die Teams noch Gelegenheit, letzte Feinabstimmungen an ihren Boliden vorzunehmen. Einer hat dabei jedoch übertrieben, Christof Klausner parkte seinen Audi quattro (siehe Volksblatt-Video) vor Mitterbach in Baum und Hausmauer. Sein Einsatz als Vorauspilot ist damit hinfällig. Der Oberösterreicher, dem die wechselhaften Bedingungen mit teilweise eisiger Fahrbahn zum Verhängnis wurde, blieb aber unverletzt und bewies Humor: „Wir kommen wieder zurück, aber wir wissen nicht wann.“

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