James Bond und Österreich

Kinostart des neuen Bond-Films „Keine Zeit zu sterben“ am Donnerstag

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Am Dienstag ist Weltpremiere in London, am Donnerstag startet der neue James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ in den heimischen Kinos.

Die Filmreihe wäre ohne Österreich nicht denkbar. Zahlreiche Drehorte und Schauspieler kamen aus Austria, am berühmtesten Klaus Maria Brandauers Auftritt als Bösewicht Maximilian Largo in „Sag niemals nie“ (1983) und Christoph Waltz als Ernst Stavro Blofeld in „Spectre“ (2015) – ein Part, den er auch in „Keine Zeit zu sterben“ innehaben wird.

Anfänge mit Lorre, Lenya

Der erste Österreicher, der mit James Bond in Berührung kam, war der legendäre jüdische Schauspieler Peter Lorre. Der 1933 emigrierte Charakterdarsteller spielte in der US-TV-Verfilmung von „Casino Royale“ (1954) den Bösewicht Le Chiffre, acht Jahre vor dem ersten „offiziellen“ 007-Film „James Bond jagt Dr. No“. Bereits im zweiten Abenteuer, „Liebesgrüße aus Moskau“, kam Lotte Lenya zu ihrem großen Auftritt. Als Bonds KGB-Gegenspielerin Rosa Klebb erlangte die geborene Wienerin 1963 Ruhm, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Mann Kurt Weill vor dem Nationalsozialismus in die USA geflohen war.

Vier Jahre später wäre beinahe Helmut Qualtinger bei Bond zum Zug gekommen. Der Paradewiener hätte in „Man lebt nur zweimal“ als Vorläufer von Waltz die Rolle des Bösewichts Ernst Stavro Blofeld übernehmen sollen, wurde aber im letzten Moment wegen seiner mangelnden Körpergröße abgelehnt.

Im folgenden Bond-Film hatte ein Toni Sailer einen wichtigen, wenn auch nicht sichtbaren Part: Er sprang als Double von 007-Darsteller George Lazenby bei den Skiszenen in „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (1969) ein.

Für das außerhalb der offiziellen Bond-Reihe laufende Remake von „Feuerball“ (1965) verdankte schließlich wurde Klaus Maria Brandauer 1983 von Sean Connery persönlich verpflichtet („Sag niemals nie“). Für „Der Hauch des Todes“ wurde das 20-jährige Fotomodell „Kim“ Andrea Stockinger für drei Drehtage verpflichtet und kassierte 1987 immerhin 50.000 Schilling. Ihre Szene wurde jedoch im finalen Schnitt nicht berücksichtigt. In „Casino Royale“ saß der niederösterreichische Croupier Andreas Daniel am Pokertisch neben Daniel Craig als 007. 2015 schlug die große Stunde für Christoph Waltz, als der Tarantino-Liebling für „Spectre“ den Part des Franz Oberhauser vulgo Ernst Stavro Blofeld übernahm.

„U-Bahn sprengen“

In drei Filmen bekamen auch österreichische Orte eine Hauptrolle. Die Anfangssequenzen von „Der Spion, der mich liebte“ (1977) spielen in einem fiktiven Alpendorf in Österreich, wurden aber nicht dort gedreht. Zu „Der Hauch des Todes“ (1987) lud Wiens Bürgermeister Helmut Zilk ein und verkündete, man könne man auch „gerne die U-Bahn in die Luft sprengen“. Ein Bond-Fieber lösten 2008 die Dreharbeiten in Feldkirch und Bregenz für „Ein Quantum Trost“ aus. In „Spectre“ kamen die Steiermark und Tirol zu Ehren, die vermeintliche Bergklinik das Gipfelrestaurant Ice Q am Tiroler Gaislachkogel.

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