Jeder sechste Jugendliche Opfer von Cybermobbing

Befragung: Internet-Schikanen haben während der Corona-Pandemie zugenommen — Plakolm: Aufklären, hinschauen, Hilfe anbieten

Anlässlich des 19. internationalen Safer Internet Day präsentierte Saferinternet.at gemeinsam mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm eine aktuelle Studie zum Thema Cybermobbing, für die 400 Elf- bis 17-Jährige befragt wurden.

17 Prozent aller Jugendlichen sind, wie diese belegt, bereits Opfer von Cybermobbing geworden, 42 Prozent haben es bei anderen beobachtet und jeder Zehnte hat aktiv selbst mitgemacht. Und: Knapp die Hälfte gibt an, dass Online-Schikanen während der Pandemie zugenommen haben.

Lügen und Gerüchte in Sozialen Netzwerken oder wiederholte Beleidigungen über Messenger-Dienste: Jugendliche können auf vielfältige Weise von Cybermobbing betroffen sein.

Neue Mobbing-Art durch Homeschooling

Am häufigsten passiert es aber im schulischen Umfeld. Vermehrtes Homeschooling hat zudem zu neuen Arten von Cybermobbing geführt. So wurde 30 Prozent der Befragten die Teilnahme am Online-Unterricht absichtlich erschwert, 23 Prozent wurden von schulischen Informationen ausgeschlossen, 22 Prozent während des Online-Unterrichts verspottet.

Nicht jede unangenehme Erfahrung im Internet ist gleich Cybermobbing, doch viele Jugendliche haben bereits negative Online-Erfahrungen gemacht: So etwa haben 48 Prozent der Befragten Beschimpfungen und Beleidigungen am eigenen Leib erfahren.

46 Prozent waren von Ghosting – dem abrupten unangekündigten Kontaktabbruch – betroffen und 41 Prozent gaben an, dass Lügen und Gerüchte über sie verbreitet wurden. Dazu kommen der Identitätsdiebstahl durch Fake-Profile und der Erhalt unangenehmer Nachrichten mit je 37 Prozent, gefolgt von Einschüchterungsversuchen mit 33 Prozent.

„Die Pandemie belastet junge Menschen sehr, die letzten zwei Jahre waren für viele hart an der Grenze des Erträglichen“, sagt Plakolm. Und Cybermobbing trage einen Teil bei. Daher sei es sehr wichtig, Probleme wie dieses in Zahlen zu gießen. Die Jugendstaatssekretärin fordert alle auf, Mobbing mit einem „Aha“ zu begegnen: Aufklären – Hinschauen – Hilfe anbieten.

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