JKU-Studenten bekommen guten Einblick in die Allgemeinmedizin

Praxisnahe Lehre – Vielfalt der Tätigkeit macht den Alltag spannend

V. l.: Vize-Rektorin Elgin Drda, Prof. Erika Zelko (Lehrstuhl Allgemeinmedizin), Rektor Meinhard Lukas, Allgemeinmedizinerin Johanna Holzhaider und Studentin Edith Eicher
V. l.: Vize-Rektorin Elgin Drda, Prof. Erika Zelko (Lehrstuhl Allgemeinmedizin), Rektor Meinhard Lukas, Allgemeinmedizinerin Johanna Holzhaider und Studentin Edith Eicher © JKU

Der Hausarzt spielt als erster Ansprechpartner eine zentrale Rolle für den Patienten. Wie bunt das Aufgabengebiet ist, soll am „Tag der Allgemeinmedizin“, der am Donnerstag zum 13. Mal weltweit begangen wurde, gezeigt werden.

Die Medizinfakultät an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) geht mit ihrem Lehrplan einen modernen Weg.

„Wir unterrichten greifbar, praxisbezogen und modern“, betont JKU-Rektor Meinhard Lukas. Die Studenten bekommen bereits in ihrer ersten Studienwoche einen Einblick in die Arbeit einer Hausarzt-Praxis.

Mit 80 Lehrpraxen wurden Verträge abgeschlossen, Praktiker unterrichten im Hörsaal, in Summe gibt es 130 Allgemeinmediziner, die an der JKU in der Lehre engagiert sind. Mit einem eigenen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin, den Prof. Erika Zelko leitet, wird auch auf diesem Feld intensiv geforscht.

Pensionierung und Digitalisierung

„Die großen Herausforderungen sind u. a. die Pensionierungswelle – in den nächsten zehn Jahren gibt es bei der Versorgung mit Hausärzten ein Minus von 79 Prozent –, Polypharmazie, Telemedizin, Digitalisierung und Multimorbidität“, erläutert Zelko. Viel hätte sich getan, seit Johanna Holzhaider 2006 einen Kassenvertrag in Sandl angenommen hat.

Seit 2014 teilt sich die Ärztin, Mutter und JKU-Lektorin die Kassenstelle mit einer einstigen Turnusärzte-Kollegin in einer Gruppenpraxis. Holzhaider sieht derzeit eher Wissensbedarf im Betriebswirtschaftlichen und würde sich bei einem Kassenvertrag flexiblere Öffnungszeiten wünschen, sowie dass Kassenärzte auch ihre Zusatzdiplome etwa in Homöopathie oder Manualtherapie anbieten dürfen.

Davon, wie abwechslungsreich die Tätigkeit eines Allgemeinmediziners ist, konnte sich Studentin Edith Eicher (8. Semester) schon ein umfassendes Bild machen – sie wird mit Sicherheit diesen Weg einschlagen.

Einer Umfrage unter allen Medizinstudenten in Österreich zu Folge, wollen dies derzeit nur 16 Prozent. „Es ist noch Luft nach oben“, betont Vize-Rektorin Elgin Drda und kündigt an, dass es ab dem Wintersemester für eine vierwöchige Famulatur bei einem Allgemeinmediziner ein Stipendium von 400 Euro geben wird

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