John Mayer: Sob Rock

Schon die ersten Takte seiner Single „Last Train Home“ zeigen, wohin die Reise auf John Mayers achtem Studioalbum geht. Die markanten Synthesizer-Harmonien, der geschmeidige Gitarrensound und die Percussion stehen für den Softrock der 1980er-Jahre.

Gitarrist, Sänger und Frauenschwarm Mayer, dessen Affären mit Stars wie Katy Perry oder Jennifer Aniston für Schlagzeilen sorgten, huldigt auf „Sob Rock“ (zu deutsch: Schnulzenrock) einer musikalischen Ära. Die Gestaltung des Coverfotos erinnert auch optisch stark an die 80er-Jahre. „Wild Blue“ ist entspannter, treibender Poprock, wie ihn die Dire Straits oder deren Ex-Frontmann Mark Knopfler pflegten. „Shot In The Dark“ ist eine Toto-typische Ballade.

Mayer kupfert nicht bei diesen Künstlern ab. Er hat seinen Songs nur diesen Klang verpasst, der so populär war, als die Pop- und Rockgrößen ihre erfolgreichsten Zeiten hatten — und der heute 43-jährige Mayer noch ein Teenager war. Andererseits geht das albern betitelte „Why You No Love Me“ dank Slidegitarre schon in Richtung Country oder Southern Rock. Das flotte „New Light“ könnte wiederum fast als Indie-Nummer durchgehen.

Und doch: Dank seiner sanften Schlafzimmerstimme und dem herrlich gefühlvollen Gitarrenspiel mit starkem Blueseinschlag hat dieses seichte Poprock-Album den unverwechselbaren John-Mayer-Stil.

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