Junge stundenlang im Internet

Streamen und Kurzvideos bei Elf- bis 18-Jährigen in der Freizeit der Renner

V. l.: Bildungsdirektor Alfred Klampfer, market-Vorstand David Pfarrhofer, Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander und Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group
V. l.: Bildungsdirektor Alfred Klampfer, market-Vorstand David Pfarrhofer, Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander und Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group © Land OÖ/Grilnberger

Das Coronavirus hat einen gewaltigen Digitalisierungsschub für das Schulwesen gebracht, die Jugendlichen nutzten trotz Home-Schooling ihr Smartphone, Tablet und Co. aber auch in ihrer Freizeit gut fünf Stunden täglich.

Das ergab die aktuelle Jugend-Medien-Studie, die das market-Institut im Auftrag des Landes Oberösterreich im Juni dieses Jahres bereits zum 7. Mal erhob.

Keine Sättigung des Internetkonsums

„Überrascht hat mich, dass bei den Elf- bis 18-Jährigen nach stundenlangem Homeschooling in der Freizeit keine Sättigung des Internetgebrauchs eingetreten ist“, sagt market-Vorstand David Pfarrhofer bei der Präsentation der Daten in Linz. Erfreulich sei aber auch, dass Freundetreffen trotz der Pandemie einen sehr hohen Stellenwert (69 Prozent) bei den jungen Oberösterreichern hat und sich auch das Familiengefüge trotz der vielen gemeinsamen Zeit zu Hause nicht verändert hat.

Gezeigt habe sich zudem, dass das digitale Schulbuch gekommen ist, um zu bleiben. Ebenso erfreuen sich Lern-Apps mittlerweile mehr Zuspruch und das Lesen – vor allem eines haptischen Buches – ist trotz der ganzen Digitalisierung nicht aus der Mode gekommen.

Im Umgang mit dem Internet sicherer

„Das Coronavirus hat in Sachen Digitalisierung als Beschleuniger gewirkt. Erfreulich ist, dass das Homeschooling im Herbst deutlich besser funktioniert hat“, sagt Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander. Generell sind sowohl die Jugendlichen als auch die Pädgagogen sicherer im Umgang mit den modernen Technologien geworden.

Das Interesse der Lehrkräfte an entsprechender Fortbildung sei extrem groß, betonte Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Im Vorjahr gab es 30.000 Anmeldungen zu Kursen, auch heuer sei die Nachfrage groß. Von den Eltern werde aber auch erwartet, dass ihre Kinder die Medienkompetenz in der Schule lernen.

Mehr Streaming, weniger TV-Konsum

Deutlich verändert hat sich die Mediennutzung weg vom klassischen Fernsehen hin zum Streaming und zum Schauen von Kurzvideos sowie Internet-Clips. Hinzu kommen Computerspiele, die teils am Smartphone gespielt werden, zum Teil erlebte aber auch die Spielkonsole ein Revival. Dreh- und Angelpunkt ist bei den Jungen das Smartphone (80 Prozent Nutzung), gefolgt vom Internetzugang (73 Prozent) und Computer bzw. Laptop (41 Prozent).

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