Kampf gegen Wegwerf-Lebensmittel

OÖ Bauernbund und Ministerin Köstinger fordern Lösungen vom Handel

Lebensmittel werden viel zu oft weggeworfen ohne den Wert und die Arbeit dahinter zu sehen.
Lebensmittel werden viel zu oft weggeworfen ohne den Wert und die Arbeit dahinter zu sehen. © mhp - stock.adobe.com

Nach Videos aus einer Müllverbrennungsanlage, das Berge von heimischen Fleischprodukten zeigt, und jüngsten Berichten von Bauern, die von Handelskonzernen preislich unter Druck gesetzt werden, kochen die Emotionen weiter hoch.

Es wird mehr Akzeptanz für hochqualitativ produzierte Lebensmittel und mehr Fairness durch den Handel gefordert.

Gesetz und Ombudsstelle

„Erpresserische Methoden auf dem Rücken der Bauern und Verarbeiter – das hat mit der schönen Werbeidylle des Handels nichts zu tun. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Darum haben wir das Gesetz gegen unlautere Geschäftspraktiken umgesetzt, das erpresserische Zustände erstmals exekutierbar macht. Außerdem bieten wir ab März allen Betroffenen mit unserer Ombudsstelle kostenlose Hilfe an“, so Agrarministerin Elisabeth Köstinger.

Auch der OÖ Bauernbund fordert ein rasches Umdenken. „Jedes weggeworfene Lebensmittel ist eines zu viel. Alle Bereiche vom Lebensmittelhandel, der Gastronomie, den öffentlichen Küchen und ganz besonders die Konsumenten sind einmal mehr aufgerufen ihrer ‚Wegwerfkultur‘ den Kampf anzusagen“, erklärt Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner.

Bauernbund-Obmann Max Hiegelsberger betont die aktuellen Anstrengungen. „Österreichs Regierung setzt in ihrem Regierungsprogramm auf den ‚Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung über die gesamte Wertschöpfungskette‘“, so der ehemalige Landesrat.

Andere Länder haben bereits Lösungen: In Frankreich etwa müssen Supermärkte mit einer Ladenfläche von mehr als 400 Quadratmetern selbst Kontakte mit karitativen Verbänden herstellen und Bedingungen für die unentgeltliche Abgabe von Lebensmitteln festlegen.

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