Meinung

von Herbert Schicho

Kein einfacher Job

Kommentar zum Rücktritt von Gesundheitsminister Anschober.

Es war kein einfacher Job. Als Pandemie-Manager war er oft der Spaßverderber, der mit seinem mahnenden Zeigefinger Schreckgespenster an die Wand malen musste.

Am Anfang noch beklatscht, wurde er mit Fortdauer immer mehr zum „Gesicht der Krise“. Und leider hat sich das auf seine Gesundheit geschlagen.

Schonung wäre verordnet, aber „diese Pandemie, die macht keine Pause, und daher kann auch ein Gesundheitsminister keine Pause machen und eine Auszeit nehmen“, erklärte Anschober nun seinen Rücktritt. Dies ist bewundernswert: Viel zu oft wird nicht auf die Alarmsignale des eigenen Körpers gehört und Raubbau an sich selbst betrieben. Und Schonung ist in der Politik leider ein Fremdwort. Man kann nur hoffen, dass sich Anschober rasch wieder erholt.

Summa summarum wurde in der Corona-Krise viel richtig gemacht, aber selbstverständlich passierten auch Fehler. Und egal ob man den „Rudi“ nun mag oder wie die FPÖ sowieso als Fehlbesetzung und für rücktrittsreif gehalten hat: Man muss es erst besser machen, damit man den ersten Stein werfen kann.

Und wir haben derzeit eigentlich auch nicht die Muße, die Amtszeit Anschobers im Detail zu analysieren — denn noch sind wir mitten in der Krise und vorrangiges Ziel aller verantwortungsbewussten Bürger muss es sein, diese zu überwinden.

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