Meinung

von Herbert Schicho

Kein Neustart

Doppelspitzen sind modern, ein Allheilmittel sind sie nicht. Besonders bei der FPÖ scheint es ein Auslaufmodell zu werden: Die beiden Generalsekretäre wurden gestern in die Wüste geschickt, ein echter personeller Schlussstrich unter die Ära Strache ist das allerdings nicht.

Und ganz oben wird es auf Dauer wohl nur einen geben können. Derzeit bereitet sich der offizielle Chef Norbert Hofer schon auf die Hofburgwahl 2022 vor. Und sein inoffizieller Mastermind steht schon bereit. Der blaue Stratege Herbert Kickl kann Opposition und ist derzeit das Sprachrohr und Gesicht der Bundes-FPÖ. Spätestens 2022 wird voraussichtlich Schluss sein mit dem blauen Doppelspiel: Denn dann muss Hofer als Bundespräsident oder als Wahlverlierer die Obmannschaft zurücklegen.

Und der laut FPÖ-Diktion beste Innenminister aller Zeiten könnte blauer Alleinherrscher werden. Kickl wird dann wie Haider und Strache versuchen, die FPÖ wieder zu Wahlsiegen zu führen. Lange genug hat er ja bei Haider und Strache assistiert, damit Unzufriedene aller Colours ein Stück des Weges mitgehen könnten.

„Ein echter personeller Schlussstrich unter die Ära Strache ist das nicht.“

Was auf der Strecke zu bleiben droht, ist hingegen eine echte Analyse der Probleme der FPÖ — und damit werden wohl auch künftige Regierungsbeteiligungen Kopfschmerzen bei Koalitionspartnern und Bauchweh bei den internationalen Partnern hervorrufen.

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