„Kein zweites Fiasko“ bei Hercules

OÖVP-Sicherheitssprecher Stanek fordert Konzept für Fliegerhorst Vogler

Spätestens im Jahr 2030 müssen die Hercules-Transportmaschinen ausgemustert werden, womit Nachfolgeflugzeuge ab dem Jahr 2028 zulaufen müssten. Eine Arbeitsgruppe soll die Beschaffungsfrage klären.
Spätestens im Jahr 2030 müssen die Hercules-Transportmaschinen ausgemustert werden, womit Nachfolgeflugzeuge ab dem Jahr 2028 zulaufen müssten. Eine Arbeitsgruppe soll die Beschaffungsfrage klären. © Bundesheer; Land OÖ/Stinglmayr

Mit ihrer Ankündigung, für die Nachbeschaffung der Hercules-Transportflugzeuge eine Arbeitsgruppe einzusetzen, rennt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei OÖVP-Sicherheitssprecher Wolfgang Stanek offene Türen ein. Er könne Tanner nur zustimmen, „dass wir kein zweites Fiasko wie mit der Saab 105 benötigen“, so der Landtagspräsident unter Verweis darauf, dass man seit Jahren wisse, dass die drei im Jahr 2003 von Großbritannien gekauften C-130-Hercules-Maschinen im Jahr 2028 auslaufen.

Eine Entscheidung über die Nachbeschaffung aber werde, wie bei der Saab 105, über Jahre aufgeschoben. Tatsächlich sind die schwedischen Schul- und Identifizierungsflugzeuge Ende 2020 ohne Nachfolge ausgeschieden, die Luftraumüberwachung muss ausschließlich mit den 15 Eurofightern bewerkstelligt werden. „Die Nachfolgeentscheidung für die Saab 105 hätte man vor Jahren treffen müssen. Diese ist bedauerlicherweise nicht getroffen worden. Beschaffungen in diesem Bereich brauchen ihre Zeit, man kauft ja kein Zuckerl im Supermarkt“, übt Tanner Kritik an ihren Vorgängern und will Ähnliches bei der Hercules vermeiden.

Deswegen leite sie diese Nachbeschaffung jetzt ein, so Tanner, die auf die Bedeutung der Hercules hinweist: Mit dieser wurden in der Corona-Krise unter anderem Evakuierung von Österreichern aus dem Ausland und zahlreiche Gütertransporte durchgeführt.

Auch Stanek unterstreicht diese Bedeutung, drängt aber auch noch auf anderes. Der Fliegerhorst Vogler in Hörsching „mit unzähligen Arbeitsplätzen“ sei „in Gefahr“, sollte die C-130 nicht rasch ersetzt werden. „Wir werden all unsere Möglichkeiten ausschöpfen, um die Kaserne Hörsching zu sichern“, so der OÖVP-Sicherheitsprecher, um in diesem Zusammenhang auch auf eine rasche Sanierung der Infrastruktur zu drängen. Es müsse für den Fliegerhorst Vogler ein „umfassendes Konzept“ geben, fordert Stanek.

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