Kickl träumt von Koalition gegen ÖVP

SPÖ & Neos reagieren kühl auf FPÖ-Idee — ÖVP warnt vor Links-Schwenk

Da waren sie noch Freunde (v. l.): Parteiobmann Norbert Hofer und Klubchef Herbert Kickl (beide FPÖ) vor Ausbruch der Corona-Pandemie bei einer Nationalratssitzung.
Da waren sie noch Freunde (v. l.): Parteiobmann Norbert Hofer und Klubchef Herbert Kickl (beide FPÖ) vor Ausbruch der Corona-Pandemie bei einer Nationalratssitzung. © APA/Neubauer

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl erneuert das von Parteichef Norbert Hofer bereits zurückgewiesene Angebot einer Allparteien-Kooperation mit SPÖ, Grünen und Neos gegen die ÖVP, „um die Machtposition der ÖVP irgendwann einmal zu durchbrechen“.

Hofer, mit dem sich Kickl derzeit einen Machtkampf über die künftige Spitzenkandidatur liefert, hatte einer solchen Zusammenarbeit vorige Woche eine Absage erteilt.

Die ÖVP griff die Aussagen Kickls auf und warf dem FPÖ-Klubchef vor, „blind vor Hass auf Sebastian Kurz“ zu agieren. „Um die Volkspartei und insbesondere unseren erfolgreichen Bundeskanzler Kurz zu stürzen, ist der FPÖ mittlerweile jedes Mittel recht“, sagte dazu ÖVP-eneralsekretär Axel Melchior.

„Mit dem blauen Geständnis, eine Links-Koalition ermöglichen zu wollen, machen sich die Freiheitlichen zum Handlanger linker Träumereien. Anstatt konstruktiv für die Menschen im Land zu arbeiten und ihrer Verantwortung in Krisenzeiten nachzukommen, konzentriert sich die FPÖ mit voller Kraft auf ihre einzige inhaltliche Forderung — nämlich ‚Kurz muss weg‘.“

Kalte Schulter für Kickl

SPÖ und Neos reagierten auf die Kickl-Avancen am Sonntag allerdings kühl. „Ich schließe seit drei Monaten einen fliegenden Wechsel für uns aus. Daran hat sich auch jetzt nichts geändert“, sagte SPÖ-Chefin Pamela Rendi Wagner am Sonntag via Aussendung. Skepsis meldete auch Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger an: „Ich glaube, da sind doch die einen oder anderen inhaltlichen Themen mehr als nur Fragezeichen.“ Der Wiener SPÖ-Bürgermeister deponierte bereits zuvor: „Auf Bundesebene wird es eine Regierungsbeteiligung der SPÖ nur nach Nationalratswahlen geben.“

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