Meinung

von Herbert Schicho

Klarheit

Man kann es zwar verstehen, aber die Politik kann es verständlicherweise leider nicht erfüllen: Die Forderung der Eltern nach Klarheit, wann es mit dem Unterricht weitergeht. Die Wirtschaft will wissen, wie und wann es wieder weitergeht.

Und auch die Maturanten haben Sorgen, ob und in welcher Form sie den Abschluss machen können. Die Regierung — mit allen diesen Forderungen und Wünschen konfrontiert — kann die Grundfrage aber beim besten Willen nicht beantworten: Wie entwickelt sich die Epidemie in Österreich? Wenn diese Frage beantwortet ist, kann man sich die anderen Antworten selbst zusammenreimen.

Aber das Bekenntnis, dass man mit den Sorgen nicht allein gelassen wird und dass man versucht, die derzeitige Lage gemeinsam zu meistern, sollte Zuversicht geben. Und ein bisschen Gottvertrauen und das Vertrauen in die Mitmenschen hilft auch. Was hingegen nicht hilft, sind Schuldzuweisungen.

„Wer sich jetzt als Grenz-, Daten- oder Bürgerrechtsschützer profilieren will, hat den Ernst der Lage nicht verstanden.“

Forderungen, die praktisch nicht erfüllbar sind, sind ebenfalls unnötig — so sind flächendeckende Tests derzeit einfach nicht durchführbar. Und es ist auch kein guter Moment, parteipolitisches Kleingeld zu machen. Wer sich jetzt als Grenz-, Daten- oder Bürgerrechtsschützer profilieren will, hat den Ernst der Lage nicht verstanden.

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