„Kochen hat immer mit Leidenschaft zu tun“

Silvia Schneiders Kochshow startet am 14. September im ORF mit Oberösterreich

Lässt in die Töpfe großartiger Köche schauen: Silvia Schneider.
Lässt in die Töpfe großartiger Köche schauen: Silvia Schneider. © ORF/Lura Media/Simeon Baker

Sie kocht und kocht und kocht: Einmal auf LT1, dann wieder im deutschen Fernsehen und ab 14. September wochentags täglich im ORF: Silvia Schneider (38) produziert und moderiert ihr eigenes neues Format „Silvia kocht“. Und zwischendurch tanzt sie auch, dann nämlich, wenn ab 25. September „Dancing Stars“, das coronabedingt pausieren musste, fortgesetzt wird. Die Linzerin mit den polnischen Wurzeln im VOLKSBLATT-Gespräch über Lieblingskost, Leidenschaft und Haar-Tutorials.

VOLKSBLATT: Schnitzel oder Piroggi?

SILVIA SCHNEIDER: Piroggi, da schlägt mein Herz dann doch mehr in diese Richtung. Das Teiggericht mache ich auch selbst sehr gerne, es schmeckt herrlich.

Was essen Sie am liebsten und was gar nicht?

Ich mag sehr gerne deftige Sachen wie Schweinsbraten, faschierte Laiberl, gefüllte Ente und Kartoffelpüree, schätze aber auch die leichte mediterrane Küche sehr. Das ist bei mir immer so eine Balance zwischen gutem, herzhaftem und gesundem Essen. Dinge, die ich gar nicht esse, gibt’s eigentlich nicht. Man sollte alles zumindest einmal probiert haben. Auch der Respekt vor dem Koch oder der Köchin verlangt das.

Was bedeutet das Kochen für Sie?

Kochen ist für mich konzentrierte Entspannung, ein kreativer, aber auch kontemplativer Prozess. Und es hat auch mit Leidenschaft zu tun. Ich war immer schon kochbegeistert, bei uns zuhause ist täglich gekocht worden. Es gibt auch kein gutes oder schlechtes Kochen. Jeder kann kochen, man muss sich nur manchmal trauen, Dinge auszuprobieren.

Sie sind seit einiger Zeit auf LT1 als moderierende Beiköchin im Einsatz. Jetzt holt Sie der ORF für „Silvia kocht“. Welche Erfahrungen haben Sie am Herd gesammelt?

Ich hab’ sehr viel übers Kochen und von Köchen gelernt. Ich weiß viel über die Techniken, kann mir aber nur sehr schlecht Rezepte merken. Bei „Silvia kocht“ darf ich mit den besten und kreativsten Köchen des Landes arbeiten — nicht nur Haubenköche, sondern auch Hobby- oder Wirtshausköche. Es macht einfach Spaß, diese Vielfalt zu erleben.

Was erwartet den Zuseher, was er nicht vorher bei unzähligen Fernsehköchen schon gesehen hat?

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Wir reisen durchs ganze Land. Von Montag bis Donnerstag sind wir im Studio und ein Koch des jeweiligen Bundeslandes ist bei mir. Am Freitag bin ich dann draußen und gebe Ausflugs-, Restaurant- und Wandertipps und stelle regionale Produzenten vor. Wir sind auf Höfen, in Käsereien, beim passionierten Pilzzüchter, besuchen fesche Fischerinnen am Attersee … Die Vielfalt, die Österreich zu bieten hat, aber auch die Landschaft, die Kultur und die Traditionen, das alles ist in den 167 Sendungen, die wir bisher produziert haben, drin. Ich hab’ grad in Gosau gedreht. Wir waren wandern und in einem schönen Landgasthaus, wo wir Rehragout und marinierten Saibling gekocht haben. Dann haben wir eine Senferei besucht.

Wie geht sich nun das ORF-Engagement mit den Verpflichtungen bei LT1, Puls 4 bzw. Puls 24 aus?

Dadurch, dass ich „Silvia kocht“ selber produzieren darf, habe ich es ein bisschen in der Hand, was wann passiert. Für „Silvia kocht“ drehen wir schon seit Oktober vergangenen Jahres. Das ist alles Einteilungssache und es macht Spaß, diese vielen Dinge wahrzunehmen. Der ORF ist so großzügig und hat keine Berührungsängste damit, dass ich auch bei LT1 etwas mache, Engagements in Deutschland sind auch nach Absprache möglich. Da tut sich auch einiges … Es wird wieder weitergehen mit „Genial daneben“ auf Sat1.

Wie erleben Sie die Corona-Zeit?

Den Stillstand haben wir für Planungsarbeiten genutzt und wir haben im Freien gedreht, wo wir alle Vorgaben einhalten konnten. Ich finde es auch ganz wichtig, dass man an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert. Ich muss einfach wissen, wie ich mich und andere schütze und was die Bedingungen sind. Da kann man schon eine gewisse Normalität entstehen lassen.

Ich habe in der Zeit auch auf meiner Homepage Online-Kurse herausgebracht, die sehr gut angenommen worden sind. In „Wow-Effekt“ geht es um Schauspielerinnen aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren, das andere sind Tutorials zu Make-up und Haaren.

Fangen Sie mit dem Linzer Christian Göttfried an, weil Sie auf LT1 schon ein eingespieltes Team sind?

Wir haben einfach einmal ein paar Folgen gedreht und mit dem ORF dann überlegt, mit wem wir einsteigen könnten. Die Entscheidung fiel auf Christian Göttfried, weil er ein sehr gutes Gesamtpaket bietet: Er ist ein sensationeller Koch, aber auch ein wahnsinnig lustiger, sympathischer, herzlicher Mensch, das hat einfach überzeugt. Das Kochstudio, in dem wir drehen, ist bei WohnPoint in Linz. Die erste Freitag-Folge führt uns dann gleich an einen meiner Lieblingsplätze, die Schlögener Schlinge. Wir erwandern den Donausteig, besuchen eine Apfelbäuerin, kochen mit einem jungen, tollen Koch Fisch.

Mit wem kochen Sie besonders gerne?

Alle sind sensationell, ob das ein Toni Mörwald ist mit seiner Erfahrung oder ein Max Stiegl mit seiner bodenständigen Erotik, da rennt der Schmäh, oder die wunderbare Alexandra Palla, Foodbloggerin und erfolgreiche Fernsehköchin. Es ist auch wichtig zu zeigen, wie viel Spaß man in der Küche haben kann.

Ab 25. September sind Sie wieder als „Dancing Star“ auf dem Tanzparkett unterwegs. Wie läuft es mit dem Training?

Am 7. September erfahren wir, was die nächsten Tänze sind, da geht es dann wieder in die Vollen. Ich war recht sportlich in der Zwischenzeit und freue mich auf das Training. Wir sind alle aufgeregt, weil alles ganz anders werden wird, aber wir wollen, dass es endlich losgeht.

Finden Sie es schade, dass Sie als Teilnehmerin nicht die Möglichkeit haben, anstelle von Miriam Weichselbraun zu moderieren?

Ich ziehe den Hut vor Miriam Weichselbraun und ihrer klugen Entscheidung.

Ich kann in dieser Staffel tanzen und das ist ein Lebenstraum von mir. Ich freue mich wahnsinnig und hoffe, dass ich das — vom Publikum getragen — so lange wie möglich machen darf.

INTERVIEW: MELANIE WAGENHOFER

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