Kontrastreich und virtuos

Brucknerhaus: Weiterer Höhepunkt des Bruckner Orchester-Zyklus

Dirigent Dutoit bot den Musikern die Gelegenheit, sich in ihrer Meisterhaftigkeit zu präsentieren.
Dirigent Dutoit bot den Musikern die Gelegenheit, sich in ihrer Meisterhaftigkeit zu präsentieren. © Reinhard Winkler

Kontrastreich und virtuos — mit dieser Kurz-Charakteristik lässt sich der weitere, attraktive Höhepunkt des Bruckner Orchester–Zyklus am Samstag im Brucknerhaus treffend umschreiben.

Unter dem intensiven Dirigat des internationalen Altmeisters und gebürtigen Schweizers Charles Dutoit interpretierte das Orchester Werke von Samuel Barber, Igor Strawinsky und Peter I. Tschaikowski auf sehr hohem Niveau.

Dutoit lässt den Musikern Raum zum Glänzen

Barbers „Adagio“, als Trauermusik zu Berühmtheit gelangt, wurde ohne diese Etikette von den Streichern des Bruckner Orchesters (BOL) einfach nur als schöne Musik mit reich schattierter Entwicklung eines prägenden Themas gespielt.

Für die populärste Ballettmusik Igor Strawinskys, den „Feuervogel“, wählte Dutoit überwiegend moderate Tempi, die den exzellenten Bläsern viel Gelegenheit gaben, Virtuosität zu demonstrieren. Schon die Pianissimo-Einleitung des Stücks durch die Kontrabässe versetzte in Staunen.

Dann gelang es hervorragend, die märchenhaften Stimmungen der Geschichte vom Feuervogel und dem Zarewitsch zum explosiven „Höllentanz“ des Zauberers Kastschei zu kontrastieren und das befreiende Ende mit dem gloriosen Horn-Solo zu feiern.

In Tschaikowskis fünfter Sinfonie, die von einem düsteren „Schicksalsthema“ dominiert ist, wurden die vielen melodischen Bögen durch zahlreiche Soli voll ausgekostet; das rasante Finale stand dazu in dramatischem Gegensatz und setzte dem melancholischen Grundzug dieses Musterbeispiels einer romantischen Sinfonie ein effektvolles, positives Ende. Allen Mitwirkenden galt jubelnder Beifall aus vollem Haus, in den sich Standing Ovations mischten.

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