Kostenlose Impfaktion gegen Masern, Mumps und Röteln

Damit soll fehlende Immunisierung bei Erwachsenen nachgeholt werden

V. l.: Ärztekammer-Präsident Niedermoser, Gesundheitsreferentin LH-Stv. Haberlander, Apothekerkammer-Vizepräsidentin Aichberger und Rotkreuz-Präsident Aichinger
V. l.: Ärztekammer-Präsident Niedermoser, Gesundheitsreferentin LH-Stv. Haberlander, Apothekerkammer-Vizepräsidentin Aichberger und Rotkreuz-Präsident Aichinger © Land OÖ/Grilnberger

Nicht nur eine Corona-Infektion kann die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen, auch Masern, Mumps und Röteln sind nicht ohne – vor allem, wenn man als Erwachsener daran erkrankt.

Im Rahmen der Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April setzt das Land OÖ mit seinen Partnern – Ärztekammer, Apothekerkammer und Rotes Kreuz – heuer auf die Masern, Mumps und Röteln-Impfung (MMR).

„Dass es 2020 aufgrund der Corona-Maßnahmen lediglich 25 Masern-Fälle in Oberösterreich und im Vorjahr keinen gemeldeten Fall gab, darf uns nicht in Sicherheit wiegen“, betont Gesundheitslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander: „Entscheidend ist eine möglichst hohe Durchimpfungsrate mit zwei Impfdosen.“

MMR: Beim Arzt oder in der Impfstraße

Jeder – das Angebot ist auch für die ukrainischen Flüchtlinge gedacht – kann sich in den Impfstraßen des Landes gratis immunisieren lassen, über ein Gutschein-System ist dies auch im niedergelassenen Bereich möglich. „Da der Impfstoff eine gewisse Kühlkette braucht, ist es sinnvoll, sich beim Hausarzt einen Termin samt Gutschein zu holen und dann mit dem Impfstoff aus der Apotheke den Stich beim Arzt“, so Apothekerkammer-Vizepräsidentin Monika Aichberger.

Um die Masern auszurotten braucht es eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent. Viele werden im Kindesalter – ab dem 10. Lebensmonat – gegen MMR geimpft, später braucht es aber noch eine Auffrischungsimpfung.

„Erwachsene glauben oft, es handelt sich um Kinderkrankheit und sie wären nicht betroffen. Das ist ein Irrglaube, denn man kann in jedem Alter erkranken. Schutzimpfungen gehören zu den wirksamsten Mitteln. Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere, und stärkt gleichzeitig die Immunität in der Bevölkerung“, betont Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.

Dramatische Spätfolgen

„Es wird nicht bedacht, dass Masern eine hochansteckende und schwere Infektion mit hoher Komplikationsrate ist“, erläutert Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser: Bei ein bis sechs Prozent der Erkrankten tritt eine Lungenentzündung auf, die tödlich enden kann. Zehn von 10.000 an Masern Erkrankten bekommen eine Gehirnhautentzündung, ein bis zwei von ihnen sterben daran.

Zwei bis drei tragen Folgeschäden wie eine geistige Behinderung oder Lähmung davon. Monate oder gar Jahre später tritt in bis zu elf von 100.000 Fällen eine sogenannte SSPE auf, dabei kommt es zur schleichenden Zerstörung von Gehirnzellen, die letztlich zum Tod führt.

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