Kritik aus OÖ an tschechischen Atom-Ausbauplänen

Der oö. Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) kündigt Widerstand gegen die South Bohemian Nuclear Park-Gesellschaft an, deren Gründungsvertrag am Mittwoch unterschrieben wurde.

Hauptziel dieser sei laut Kaineder, bis 2032 am Gelände des AKW Temelin erstmals einen sogenannten kleinen modularen Reaktor (SMR) zu errichten.

Der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA zufolge arbeiten derzeit 50 Länder an SMR-Designs, von denen bisher keines einsetzbar sei.

Der tschechische Premierminister Petr Fiala wolle mit South Bohemian Nuclear Park hauptsächlich die Energieversorgung seines Landes garantieren, zudem solle Temelin mittelfristig um zwei weitere Standard-Reaktoren erweitert werden.

Kaineder ist es unverständlich, wie im Hinblick auf den aktuellen Beschuss ukrainischer Atomkraftwerke und anderer Bedenken neue AKWs gebaut werden könnten. Obwohl als Grund die Unabhängigkeit der tschechischen Energiewirtschaft vorgeschoben würde, würden russische Flugzeuge Kaineder zufolge Sondergenehmigungen erhalten, um Brennstäbe in die Tschechei zu liefern.

Dass noch dazu nahe der österreichischen Grenze ein neuartiger Reaktortyp entwickelt und erprobt werden solle, wolle Kaineder nicht hinnehmen. Laut der IAEA sei der Hauptunterschied von SMRs zu normalen Reaktoren, dass diese in der Energieproduktion flexibler und sicherer seien, Details dazu werden aber nicht genannt.

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