
In herzlicher Atmosphäre und mit viel, auch angereister Prominenz aus Kunst und Kultur feierte am Donnerstag Martin Rummel seine offizielle Ernennung zum Rektor der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Auf seinem Gang durch die Reihen begrüßte er teils alte Bekannte zum freudigen Wiedersehen. Nach langer Zeit.
Vor dreißig Jahren war Martin Rummel als Siebzehnjähriger von Linz aus in die weite Welt gezogen, um nun als ein international gefragter Kulturmanager mit universitärer Erfahrung und Auszeichnungen das hohe Rektoratsamt in seiner Heimat anzutreten.
Und das mit allen seinen Fähigkeiten auf mehreren Gebieten wie Pädagogik, Wissenschaft und Forschung und seiner künstlerischen Ausübung als Star-Cellist, die Martin Rummel von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen hat.
Aaron Coplands bekannte „Fanfare For The Common Man“, ausgeführt von Studierenden des Bläserinstituts, war die richtige Einstimmung zu dem Fest, durch das Moderatorin Elisabeth Buchmann professionell führte. Als Vorsitzender des Universitätsrats hielt Landeshauptmann Thomas Stelzer die Festrede.
„Der gebürtige Oberösterreicher und neue Rektor wird die hohe Qualität der Anton Bruckner Privatuniversität festigen und weiter ausbauen. Durch sein internationales Netzwerk und seinen breiten Erfahrungsschatz kann er ihre Anziehungs- und Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus weiter ausweiten“, so Stelzer, der auch auf die Bedeutung der heimischen Ausbildungsstätte mit internationaler Ausstrahlung verwies: „Nicht nur der Name ist ausschlaggebend für das Haus, sondern der verpflichtende Anspruch muss auch gelebt werden, damit es als solches wahrgenommen wird.“ Es folgte die Überreichung der Rektorenkette mit dem Bruckner-Emblem an Rummel durch den Landeschef.
Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22 von Clara Schumann, von Andrea Santiago Carrillo auf einer Guadagnini Violine elegant und griffsicher gespielt und am Klavier von Elena Nemtsova begleitet, leiteten zur Festansprache des Rektors über.
Sie klang in demütigem Ton als eine eigentlich wenig persönliche Enthüllung aus Rummels Leben, aber dafür hochgeistige Betrachtung der Auswirkung der Kunst auf alle Menschen, unabhängig von Sprache und Aussehen.
„Nur der Mensch hat die Kunst um der Kunst willen erschaffen, daher gilt Kunst als die intimste Kommunikation und steht für die künstlerische Interaktion einer Zusammengehörigkeit, beginnend bei der elterlichen Erziehung bis zur professionellen Ausübung. Schließlich bedeutet Kunsterziehung Lebensfreude und bessere Menschen.“
Musik als Abschluss des Festaktes
Über die künftige Rolle der Universitäten hielt der Gastrektor der Kunstuniversität Helsinki, Kaarlo Hilden, einen ausführlichen Vortrag. Ohne Musik ging es zum Festabschluss natürlich nicht. Verpackt in das Streichquintett C-Dur op. 163, DV 956 von Franz Schubert wurde dieses mit dem Acies Ensemble zu einem Geschenk, als seine Magnifizenz Rummel das Konzertpodium betrat, um die Cellostimme in dem Werk zu übernehmen. Freilich mit abgenommener Kette wegen des Instruments. Und der kulinarischen Genüsse an dem Festabend.