Anton und der Primat

Theaterspectacel Wilhering beleuchtet in „Bruckners Affe“ eine besondere Begegnung

Eine ganz außergewöhnliche Begegnung wiederholt sich heuer beim Theaterspectacel Wilhering.
Eine ganz außergewöhnliche Begegnung wiederholt sich heuer beim Theaterspectacel Wilhering. © Anton Kehrer, Bildrecht Wien

Wenn sich geniale Köpfe aus Oberösterreich zusammentun, dann entsteht auch Geniales zum Jahresregenten Anton Bruckner: Die Idee zum nächsten Stück, das in diesem Sommer beim Theaterspectacel Wilhering, das sein 30-Jahr-Jubiläum feiert, auf die Bühne gestellt wird, stammt vom Bruckner-Experten Norbert Trawöger, geschrieben hat es die großartige, preisgekrönte Eferdinger Autorin Karin Peschka, Regie führt in bewährter Weise Intendant Joachim Rathke. Der Titel fehlt noch: „Bruckners Affe. Eine skurrile Wanderung durch die Traumwelten eines Genies“ heißt das Ergebnis, das am 12. Juli in Wilhering seine Uraufführung feiert.

Bruckner verbrachte einige Sommer im Stift Wilhering zur Sommerfrische und nahm Kontakt zu einem Affen auf, der im Palmenhaus „einsaß“. Der Name des Affen ist nicht überliefert, wohl aber taucht das Tier in einer von Bruckners Sinfonien auf.

Lesen Sie auch

Karin Peschka, Komponist Rudolf Jungwirth und Joachim Rathke nehmen diese kuriose Episode zum Anlass, um in die reichen, von Widersprüchen strotzenden Innenwelten des Komponisten einzutauchen. Wie bei der preisgekrönten Zeitenwanderung „Monks“ (2022) wird das Publikum Teil dieser Reise, die von der Scheune zum Palmenhaus und in die Kirche führen wird. Ein ungewöhnlicher, frech erzählter Streifzug durch die herrlich verrückten Träume Bruckners.

An der besonderen Begegnung wirken — singen und tanzen — u. a. Julia Frisch, Thomas Kasten, Henry Mason, Daniel Morales Pérez, Simone Neumayr, Felix Rank und Matthäus Schmidlechner mit, unterstützt werden von der Chorgemeinschaft Dörnbach.

Rechtzeitig zu den Aufführungen im Rahmen des Bruckner-Jahres erscheint das Bühnenstück als Buch (Otto Müller Verlag), ergänzt durch einen Essay von Karin Peschka über ihren Zugang zu Bruckner.

Von Melanie Wagenhofer

Das könnte Sie auch interessieren