Auf der Jagd nach dem Goldenen Nagel im Salzkammergut

Grabung am Steinbergkogel bei Hallstatt

Um den „Golden Spike“ für eine beinahe vergessene Fundstelle der Obertrias (235 bis 201 Millionen Jahre) bemühen sich derzeit Paläontologinnen und Paläontologen der Universität Wien und der schwedischen Lund University gemeinsam mit drei Forschern der  Oberösterreichischen Landes-Kultur-GmbH.

„Ein Goldener Nagel bzw. der Einschlagpunkt markiert für Geowissenschafterinnen und -wissenschafter weltweit einen Referenzpunkt, an dem eine geologische Zeitstufe markiert wird. Der Punkt bzw. das Referenzprofil (GSSP) bildet sozusagen die Definition eines bestimmten geologischen Zeitabschnittes, und wird weltweit nur einmal vergeben. Ein solcher GSSP hier bei uns im oberösterreichischen Salzkammergut wäre spektakulär“ erklärt Julia Wöger, Paläontologin der OÖ Landes-Kultur GmbH.

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Den Steinbergkogel „durchgeklopft“

Bereits seit über 40 Jahren forscht Universitätsprofessor Leopold Krystyn von der Universität Wien im Inneren Salzkammergut. „Im Zuge zahlreicher Forschungsreisen habe ich über 10.000 km der ehemaligen Tethys-Ozeanränder über Indonesien, die Arabische Halbinsel sowie den Himalaya auf der Suche nach einer Grenze für die Ober-Trias bereist. Es hat sich aber gezeigt, dass an vielen Punkten ein Teil der notwendigen Fossilinformationen fehlt. Ich habe es dann aber noch einmal in den Alpen versucht. So haben wir den Steinbergkogel mit dem Hammer ,durchgeklopft´. Dabei haben wir, und das war der Zufall, diesen alten Steinbruch, (wieder-)entdeckt.“

In den nächsten Wochen werden die Profile freigelegt, ein Teilstück abgetragen und wissenschaftlich ausgewertet. Im Zuge der Grabung ist mit einer beachtlichen Anzahl von Fossilien aus der ältesten Periode des Erdmittelalters zu rechnen. Interessierte erhalten noch in diesem Jahr Gelegenheit, die gefundenen Fossilien in einer Sonderpräsentation im Schlossmuseum Linz zu sehen.

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