Braunau-Projekt erhält einen Dokupreis der Diagonale

Günter Schwaiger ist einer der Gewinner der heurigen Grabner-Preise © APA/Diagonale/Harald Wawrzyniak

Die Diagonale hat am Samstagvormittag die Franz-Grabner-Preise vergeben: Ausgezeichnet wurden „Wer hat Angst vor Braunau? Ein Haus und die Vergangenheit in uns“ von Günter Schwaiger (Kategorie Kino-Dokumentarfilm), und „Eugenie Schwarzwald – Pionierin der Moderne“ von Alex Wieser (Kategorie Fernseh-Dokumentarfilm). Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert und werden für humanistisches Dokumentarfilmschaffen im Bereich Fernsehen und Kino vergeben.

Günter Schwaiger hat für seine Dokumentation fünf Jahre lang die Entwicklungen rund um die Nachnutzung von Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau filmisch begleitet. „Ein Film, der sich sehr persönlich auf die Suche macht, wie es mit der Heimat eigentlich aussieht“, befand die Jury. Es sei die „Milieustudie eines besonderen Ortes“, die viele Menschen zu Wort kommen lasse, von Verdrängung und Sprachlosigkeit erzähle, „und von fehlender Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte“, wie die Jury, bestehend aus den Filmemacherinnen Karin Berghammer und Olga Kosanović sowie Martin Kowalczyk (Filmredakteur, Bayerischer Rundfunk), begründete. Der Film ist am 9. April um 13 Uhr im Grazer KIZ RoyalKino zu sehen.

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Die österreichische Pädagogin, Sozialreformerin und Frauenrechtsaktivistin Eugenie Schwarzwald (1872-1940) steht im Zentrum der Fernsehdoku „Eugenie Schwarzwald – Pionierin der Moderne“ von Alex Wieser. „Der Film ist getragen von einer fundierten Recherche zu seiner Protagonistin, sowie den gesellschaftspolitischen Implikationen ihres Wirkens und zeichnet sich formal durch eine handwerklich solide und stimmige Umsetzung, mit viel Gespür für Details auf allen Ebenen, aus“, urteilte die Jury.

Der Franz-Grabner-Preis wurde in Andenken an den langjährigen Leiter der ORF-TV-Kulturdoku Franz Grabner (1955 – 2015) initiiert und 2017 erstmals im Rahmen der Diagonale vergeben. Die Auszeichnung würdigt Filmschaffende für ihren im ethischen und moralischen Sinne verantwortungsvollen und glaubwürdigen Umgang mit dem Medium. Das Preisgeld von je 5.000 Euro wurde von der AAFP (Association of Austrian Filmproducers) und dem ORF gestiftet.

„Wir freuen uns sehr, dass der Franz-Grabner-Preis weiterhin auf der Diagonale vergeben werden kann. Der Namensgeber bürgt für Qualitätsjournalismus und einen politisch unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Preis verfolgt die Idee, den Stellenwert des österreichischen Kino- und Fernsehdokumentarfilms zu stärken – und damit künstlerischen Anspruch genauso wie kritisches, reflexives Denken zu würdigen.“ so die Leitungsduo des Festivals Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar.

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