„Bruckner-Binge-Watching“ zum 200. Geburtstag

Markus Kaiser-Mühlecker präsentiert „Brucknerg'schichten: Eine filmische Rundreise durch Anton Bruckners Oberösterreich“

Auge in Auge mit Bruckners Oberösterreich – von Windhaag bis Bad Goisern in „Brucknerg'schichten
Auge in Auge mit Bruckners Oberösterreich – von Windhaag bis Bad Goisern in „Brucknerg'schichten" © Kaiser-Mühlecker

Die Reise führte ihn vom Sommer bis in den Herbst vom hohen Norden bis in den Süden Oberösterreichs. „Ich bereiste mit 2.500 gefahrenen Kilometern sehr viele Ecken Oberösterreichs, von Windhaag bis Bad Goisern“, berichtet der in Eberstalzell geborene Filmemacher Markus Kaiser-Mühlecker.

Gedreht wurden bei dieser Tour 35 Filme über das Geburtstagskind des Jahres. „Brucknerg’schichten: Eine filmische Rundreise durch Anton Bruckners Oberösterreich“ führt an die wichtigsten Bezugsorte des Komponisten. Entstanden ist im Rahmen der ersten OÖ KulturEXPO ein filmisches Porträt — nicht nur über Bruckner. „Man kann die Brucknerg’schichten auch als Geschichten über das historische Oberösterreich, seine Kultur und seine Bewohner sehen – aus dem Anlass 200 Jahre Anton Bruckner“, so der Filmemacher, für den Bruckner ein „sowohl musikalisch als auch historisch relativ wenig beschriebenes Blatt“ war. „Da und dort hörte man im Musikunterricht Anekdoten von ihm, Anekdoten. Bei einem Ministrantenausflug nach St. Florian besuchten wir die Gruft und ein südkoreanischer Lehrer in Salzburg verglich seine Musik mit der hügeligen, nebelverhangenen Landschaft Oberösterreichs.“

Lebendigmachung Bruckners durch seine Landsleute

Das sollte sich während seiner Reise ändern. Mit unterschiedlichsten Menschen führte Kaiser-Mühlecker zahlreiche Gespräche und erfuhr von persönlichen Bezügen der Menschen zu Bruckner und zu jenen Orten, die bedeutend für ihn und seine Karriere waren. Es entstand ein durchaus buntes Bild. „In diesem Sinn sind die ,Brucknerg’schichten´ eine Form von Animation – die Lebendigmachung der gar nicht mehr so einfach greifbaren historischen und auch schillernden Figur Anton Bruckner durch seine Landsleute.“

Als Filmmusik kam natürlich Bruckner zum Einsatz — von frühen Orgelstücken bis zum symphonischen Spätwerk. „Seine musikalische Sprache war so wegweisend, dass auch der heutige Sound Hollywoods Bruckners Signatur durchklingen lässt“, erklärt Kaiser-Mühlecker.

„Markus Kaiser-Mühlecker nimmt uns mit ,Brucknerg’schichten´ auf eine spannende filmische Reise mit: Er zeichnet ein vielschichtiges Bild über den Komponisten Anton Bruckner, das historische und moderne Oberösterreich, seine Kultur und seine Menschen. Und er zeigt, wie Bruckner und seine Musk auch heute noch wirken“, freut sich Landeshauptmann Thomas Stelzer über das Ergebnis, das am Mittwoch im Moviemento Linz Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Kulturveranstalterinnen und Kulturveranstaltern sowie Kulturkoordinatorinnen und -koordinatoren der 35 Bruckner-Gemeinden präsentiert wurde.

Auf dem YouTube-Kanal Anton Bruckner 2024 sind alle Filme zu sehen, zwischen den Gemeinden sei inzwischen schon ein kleiner Wettbewerb um das meistgesehene Video entbrannt, den derzeit Wilhering anführe, wie Kaiser-Mühlecker verrät. Die Länge der Filme lasse auch ein besonderes „Zuschauen“ zu: „Für Interessierte besteht die zeitgemäße Möglichkeit zum ,Bruckner-Binge-Watching´, alle 35 Episoden ergeben in Summe 3 Stunden Laufzeit“, so Kaiser-Mühlecker.

Im Rahmen der Premiere der Filme wurden von Landeshauptmann Stelzer übrigens auch die Orts-Zusatztafeln „Bruckner-Ort“ an die Gemeindevertreter überreicht, die künftig auf den ersten Blick auf die Brucknersche Bedeutung hinweisen.

Von Mariella Moshammer

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