Bühnenkunstpreis an Wilhering

Theaterspectacel Wilhering siegt, Anerkennungspreis für Theater Malaria

Die Mönche waren fromm, sie waren auch grausam. Joachim Rathke führte Regie bei „Monks“, es spielten u. a. Rudi Müllehner, Henry Mason, Nora Dirisamer.
Die Mönche waren fromm, sie waren auch grausam. Joachim Rathke führte Regie bei „Monks“, es spielten u. a. Rudi Müllehner, Henry Mason, Nora Dirisamer. © theaterSPECTACEL Wilhering

Das VOLKSBLATT war schwer angetan von einem „spannenden Spiel durch die Zeiten im und um das Stift Wilhering“. Theaterkritiker Werner Rohrhofer schrieb: „Die Not und die Verzweiflung der Bauern werden dem Publikum hautnah vermittelt, wenn es auf seiner Wanderung oft von weinenden, schreienden und bettelnden Menschen begleitet wird. Nicht zu vergessen: Die Rolle der Frau in der Kirche – fokussiert auf eine Ordensschwester —, auch diesem Thema widmet die Produktion den notwendigen Raum.“

Nun erhält die Theaterproduktion „Monks – Zeugen des Unsichtbaren“ des Theaterspectacel Wilhering den mit 7500 Euro dotierten Bühnenkunstpreis des Landes OÖ 2021/22. „Monks“, geschrieben von Spectacel-Chef Joachim Rathke — er führte auch Regie — und Schriftsteller Rudolf Habringer aus Walding, handelt von fünf Ordensleuten, die 1146 ein Kloster auf einer Wiese gründen. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch stürmische Jahrhunderte, in denen die „Monks“ viel Großes bewirken, aber auch viel Fragwürdiges hervorbringen werden. Denn sie waren Visionäre, Schöpfer größter Kunstwerke, aber auch Kinder ihrer Zeit. Verhaftet im Denken ihrer Zeit, von tiefer Frömmigkeit erfüllt, aber auch von grausamen Irrtümern beherrscht. Die Theaterwanderung bot die Möglichkeit, 875 Jahre lebendig gewordene Geschichte in den Räumen und Höfen des Stiftes Wilhering zu erleben.

Die Jury (mit VOLKSBLATT-Beteiligung) lobte u. a. das „ausgeklügelte logistische System“, das „die künstlerische Form des Stationen-Theaters sowohl räumlich als auch inhaltlich in jedem Moment blendend begründet“.

Den mit 3000 Euro dotierten Anerkennungspreis erhält für die Theaterproduktion „Ich war´s nicht — Ein Krimi in 17 Szenen“ das Theater Malaria der Kunstwerkstatt des Diakoniewerks. Das Stück wurde beim Internationalen inklusiven Kulturfestival sicht:wechsel aufgeführt. Die Jury lobte, das Theater Malaria werfe „unterhaltsam und künstlerisch anspruchsvoll Fragen auf“, wie ein „respektvoll gelebtes Miteinander“ zu schaffen“ sei.

Landeshauptmann Thomas Stelzer gratuliert „den Preisträgerinnen und Preisträgern, die mit ihrer Arbeit das kulturelle Leben in Oberösterreich prägen und bereichern. Die Bühnenkunstpreise geben einen Einblick in die herausragende Qualität und Innovationskraft der darstellenden Kunst in Oberösterreich.“ Stelzer wird die Bühnenkunstpreise im Rahmen eines Festakts am Mittwoch, 30. November, um 17 Uhr in den Linzer Kammerspielen verleihen.

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