communale OÖ lädt zur Reise in andere Welten

Leben des „Superstars“ Georg von Peuerbach wird von 31. Mai bis 26. Oktober erlebbar

Zum 600. Geburtstag von Georg von Peuerbach wurde am Dienstag die communale feierlich eröffnet. Eine Geburtstagstorte für den Jubilar durfte dabei nicht fehlen. Im Bild: Kuratorin Julia Ransmayr, Gernot Grömer (Gründer Österreichisches Weltraumforum), Bgm. Roland Schauer, LH Thomas Stelzer, Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander van der Bellen und Alfred Weidinger (Direktor OÖ Landes-Kultur-GmbH) beim Anschneiden der Torte.
Zum 600. Geburtstag von Georg von Peuerbach wurde am Dienstag die communale feierlich eröffnet. Eine Geburtstagstorte für den Jubilar durfte dabei nicht fehlen. Im Bild: Kuratorin Julia Ransmayr, Gernot Grömer (Gründer Österreichisches Weltraumforum), Bgm. Roland Schauer, LH Thomas Stelzer, Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander van der Bellen und Alfred Weidinger (Direktor OÖ Landes-Kultur-GmbH) beim Anschneiden der Torte. © Land OÖ/Mayrhofer

„Kosmos. Neue Welten“ ist das Motto der communale OÖ, dem neuen Kulturformat des Landes OÖ, die von 31. Mai bis 26. Oktober in Peuerbach stattfindet und am Dienstag feierlich eröffnet wurde. Anlässlich des 600. Geburtstages von Georg von Peuerbach würdigt eine Ausstellung im Schlossmuseum erstmals umfassend dessen Lebensleistungen und spannt ausgehend von seinen wissenschaftlichen Errungenschaften einen Bogen über die Entwicklung der Astronomie und Raumfahrt.

„Die communale ist das ideale Format, um eine historisch bedeutende Persönlichkeit zeitgemäß zu würdigen: In dem wir wissenschaftlich und künstlerisch die großen Linien von der Person Georg von Peuerbachs ausgehend bis in die Gegenwart nachzeichnen“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer. Das Programm wird eine Ausstellung, Kunstprojekte im öffentlichen Raum sowie Performances, Diskussionsrunden und Symposien umfassen. So vielseitig wie das Programm werden auch die Veranstaltungsorte sein: Neben Schloss Peuerbach und dem Kometor werden ebenso öffentliche Flächen und Leerstände zu communale-Locations.

Für die breite Masse ohne Vorkenntnisse

Im Schloss Peuerbach wird den Besuchern auf knapp 600 Quadratmetern Einblick in das Leben von Georg von Peuerbach geboten. Der am 30. Mai 1423 in Peuerbach geborene und 1461 in Wien gestorbene Astronom forschte an der Wiener Universität. Er gilt heute als Wegbereiter des Humanismus und lieferte mit seiner Planetentheorie die Grundlage für die kopernikanische Wende. „Georg von Peuerbach war ein Superstar dem keiner so schnell das Wasser reichen kann. Er hat die Weltgeschichte verändert und die Grundlagen für heutige Erfindungen gelegt. Auch wenn er vieles nicht sagen durfte, weil die Kirche bestimmt hat was sich am Himmel abspielt“, betont Alfred Weidinger, Direktor der OÖ Landes-Kultur-GmbH. Möglichst niederschwellig will man mit der communale die breite Masse der Bevölkerung erreichen. „Man braucht keine kulturellen Vorkenntnisse“, schildert Kuratorin Julia Ransmayr.

Interaktive Elemente der Ausstellung laden zum Forschen und Entdecken ein. Bereits im Schlosshof macht Luke Jerrams „Museum of the Moon“den Mond begeh- und begreifbar. Im ersten Stock kann man dann unter anderem virtuell in den Peuerbach Mondkrater reisen oder im Erdgeschoß seinen Namen bei der Mars-Mission der NASA virtuell auf den roten Planeten schicken.

Die Ausstellung ist ganz im Comic Stil gehalten. Comics, die sich mit der Raumfahrt beschäftigen ist ein eigener Ausstellungsraum gewidmet. Weiters wird die Mondlandung und Weltraumforschung thematisiert. Original Astronautenanzüge sind ebenso zu sehen wie kleine Fahrzeuge, mit denen man den Mars erforschen will. Wer einen echten Meteoriten anfassen möchte, kann das ebenfalls im Rahmen der Ausstellung tun. Auch Originalsound der NASA von einem Kometen Einschlag ist zu hören. Natürlich sind Erfindungen von Georg von Peuerbach zu sehen — eine klappbare Taschensonnenuhr von ihm kann mittels VR-Brille ganz genau inspiziert werden. Da es kein Porträt des Astronomen gibt, beschäftigt sich ein Teil der Ausstellung mit der Frage, wie er denn ausgesehen haben könnte. Dafür wurde Künstliche Intelligenz herangezogen und mit Bildern (unter anderem von Landeshauptmann Thomas Stelzer) gefüttert.

Um Fotografien geht es auch in einer Sonderausstellung. In einem eigenen Ausstellungsraum sind Bilder von Kometen, Planeten und Sternen zu sehen. Gemacht wurden diese übrigens mit Teleskopen von ASA, die in Neumarkt im Mühlkreis hergestellt werden. Das oberösterreichische Unternehmen ist führend bei der Herstellung von Teleskopen. Sternenbeobachter auf der ganzen Welt setzen auf die Technik aus dem Mühlviertel.

Neben der Ausstellung wird es im Rahmen der communale auch viel Schauspiel geben. Dabei werden unter anderem auch die Leerstände im Ort belebt. Im ehemaligen Textilkaufhaus Schmidauer wird der Graphic Novel „Anna“von Mia Oberlander zum Leben erweckt.

Auf dem Weg zur communale sorgen Hörgeschichten in der Linzer Lokalbahn Lilo für die passende Unterhaltung. Auch der Kometor des Künstlerpaares Manfred und Billa Hebenstreit wird während der communale mit neuen Inhalten und Veranstaltungen bespielt.

Alles in allem hat man ein Format geschaffen, das zum Wiederkommen einlädt. Durch die ständige Veränderung gibt es immer Neues zu entdecken. Die interaktiven Elemente machen „trockenen“Ausstellungsstofferlebbar und begreifbar. Die Comic-Elemente lockern zusätzlich auf und bieten kurz zusammengefasst interessante Informationen, die man gerne liest. So kommen Besucher aller Altersgruppen auf ihre Kosten und können auf der communale in andere Welten eintauchen und fremde Sphären auf einfache Art kennenlernen.

Von Verena Schöberl

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