Cooler Cäsar und cleaner Asterix

Fast alles neu bei den gallischen Helden: Kein Comic, neuer Obelix und flache Gags

Asterix und Obelix bringen den Zaubertrank auch nach China.
Asterix und Obelix bringen den Zaubertrank auch nach China. © Leonine

Von der Statur her hätte man Zlatan Ibrahimovic gut in der Netflix-Produktion „Barbaren“ unterbringen können, doch es sollte ein gestandener Römer werden, den der Fußballer in der neuen „Asterix & Obelix“-Realver-filmung gibt: Antivirus, der alles niederkämpft, was ihm zwischen die Fäuste kommt. Alles? Nicht ganz, denn da gibt es ja dieses eine Dorf …

Natürlich beginnt „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ in dem gallischen Dorf, in dessen Ruhe plötzlich die Tochter der Kaiserin von China einfällt. Sie ist nach einem Staatsstreich auf der Flucht, aber in Begleitung des gallischen Helden-Duos geht es alsbald zurück nach China, wo die Kaiserin befreit werden soll. Auch Cäsar ist auf dem Weg ins Reich der Mitte, er hat sich auf die Seite jener geschlagen, die die Kaiserin einen Kopf kürzer machen wollen.

Doch dem Inhalt zu folgen, ist nicht so wichtig, denn der erste „Asterix“ von Schauspieler und Regisseur Guillaume Canet ist primär eine Aneinanderreihung lose zusammenhängender Szenen. Neu ist auch, dass das Abenteuer auf keinem der Comics von Albert Uderzo und René Goscinny beruht.

Am augenfälligsten ist, dass nicht mehr Gérard Depardieu Obelix gibt, sondern Gilles Lellouche. Als Asterix tritt Canet selbst auf. Gewohnt viele Anspielungen und Zitate inklusive origineller Wortfindungen treffen aber auch diesmal auf Gags und Action. Dabei gerät manches gut und witzig, anderes so ganz und gar daneben und flach.

Stark beteiligt an den guten Momenten ist der coole Vincent Cassel als Cäsar, dass Brieftauben vibrieren, wenn sie mit einer Botschaft heranfliegen, gehört eher zu den missratenen Einfällen. Dazu kommt, dass kaum ein zeitgeistiger Gedanke weitergeführt wird — weder Asterix’ Versuch, vegan und ohne Drogen (also Zaubertrank) zu leben, noch die feministische Idee einer Kaiserin von Rom. Vielleicht beim sicher schon geplanten nächsten Mal.

Von Mariella Moshammer

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