Das Musiktheater wird zum Sherwood Forest

Sommermusical im Musiktheater: „Robin Hood“ mit Musik von Chris de Burgh

Den heurigen Sommer im Musiktheater verbringt das Musiktheater im Sherwood Forest. Kühler Wald, heiße Kämpfe und zarte Liebe sollen die Ansprüche des Musical-verwöhnten Linzer Publikums befriedigen. Das VOLKSBLATT durfte sich das Stück vorab in Zürich ansehen.

Robin von Loxley und Chris de Burgh, zwei noble Gentlemen, untrennbar verbunden mit berühmten Ladys. Der eine mit Lady Marian, der andere mit „Lady in Red“ fungieren als Protagonist und Komponist.

Hunderttausende Besucher seit der Premiere 2023

Das Musical „Robin Hood“ zog seit seiner Premiere 2023 schon Hunderttausende in Bann.  Vertraute Namen stehen hinter dem internationalen Erfolg. Kim Duddey zeichnet für Choreografien verantwortlich, die Inszenierung übernahm Matthias Davids. Sein Robin ist nicht von Anfang an ein Held. Der Kampf für Gott und Vaterland interessiert ihn nach dem Kreuzzug mit all seiner Grausamkeit nicht im Geringsten mehr. Martialische Gesänge „Das Kreuz auf den Fahnen, den Glauben im Blut“ treffen müde, von den Grausamkeiten der Kreuzzüge gezeichnete Seelen. Doch das darbende England braucht einen Helden, die Outlaws organisierten sich, Robin erkennt seine Aufgabe.

Lady Marian entspricht dem damaligen Frauenbild, doch auch sie beginnt gegen das Unrecht zu kämpfen, entwickelt im Ansatz sogar feministischen Widerstandsgeist, – man ist immerhin im Jahr 1179.

Die Produktion hat das Potenzial, auch in Linz 30 Vorstellungen Linz zu füllen. Das sonst so reservierte Schweizer Publikum sprang beim Schlussapplaus in Zürich auf. Verdiente Standing Ovations für die nicht ganz dreistündige Aufführung, voran der Hauptdarsteller Philipp Büttner, der seinen Wandel vom verwöhnten Knaben zum Kreuzritter und schließlich als Freiheitskämpfer mit Enthusiasmus in Stimme und Schauspiel legt.

Musik von Chris de Burgh

Die Musik für dieses Bühnen-Abenteuer voller Action, Spannung und Romantik schrieb Weltstar Chris de Burgh (geboren als Christopher John Davison am 15. Oktober 1948 in Argentinien). Schon am Beginn im düster nebligen Sherwood Forest ahnt man seinen „Ferrymen“ im Hintergrund. Balladen, rhythmische Gesänge und temperamentvolle Komik fügen sich in den harmonischen Fluss aus Action, Bildern und Handlung. Der erste Teil bis zur Pause durchleuchtet Robins Vorgeschichte und den historischen Hintergrund.  Nach der Pause tummeln sich die bekannten Charaktere hauptsächlich im Sherwood Forest, klar geordnet nach Gut und Böse, Typen wie Guy von Gisbourne und King John contra die Helden vom Forrest Bruder Tuck, Will Scarlet oder Little John.

Das Bühnenbild besteht aus wenigen Elementen. Atmosphäre und blitzartige Ortswechsel bestimmen Videoprojektionen. In diese Stimmungen passen rockige Klänge, traditionelle Folklore, und emotionale Balladen wie „Freiheit für Nottingham“, und Mitklatsch-Hits „Lassen wir Fünfe grade sein“, oder „Wir haben die Kohle und der König nicht“,
Eine spannende Produktion mit fundiertem psychologischem Hintergrund, bei der aber die Unterhaltung im Vordergrund steht.

Von Eva Hammer

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