Denkmal am Linzer OK Platz erinnert an Widerstand von Frauen in NS-Zeit

Audio-Skulptur von Sabrina Kern und Mariel Rodriguez gewann Wettbewerb des Landes OÖ

Landeshauptmann Thomas Stelzer und die Künstlerinnen Sabrina Kern und Mariel Rodríguez vor ihrem Kunstobjekt und inmitten von Engagierten - darunter Zeitzeugin Anna Hackl - die das Gedenken an und Bilder von Frauen im NS-Widerstand hochhalten. © OÖ Landes-Kultur GmbH

Im Zentrum von Linz hat das Land Oberösterreich mit einem besonderen Kunstprojekt ein starkes Zeichen der Erinnerung gesetzt: Eine Audio-Skulptur der Künstlerinnen Sabrina Kern und Mariel Rodríguez gedenkt Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime in Oberösterreich. In Anwesenheit zahlreicher Gäste hat Landeshauptmann Thomas Stelzer das Mahnmal am Dienstag am OK Platz eröffnet.

Jeden Samstag um 5 vor 12 Uhr ist künftig am OK Platz ein lauter Aufschrei zu hören: Name, Ort und die Art der Widerstandshandlung einer Frau, die sich gegen das NS-Regime aufgelehnt hat, wird genannt.

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Mit dem Projekt „5 vor 12. Unerhörter Widerstand“ haben die Künstlerinnen Sabrina Kern und Mariel Rodríguez den vom Land Oberösterreich 2021 initiierten Wettbewerb gewonnen, dessen Ausschreibung über die OÖ Landes-Kultur GmbH in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz erfolgte.

Die Form der Skulptur greift Schallwellen auf, gleichzeitig entsteht ein Gehörgang, der betreten werden kann. Hier werden die Namen und widerständigen Handlungen der Frauen beim Durchqueren hörbar gemacht werden.

„Bei der Auswahl der zu würdigenden Frauen wurde ein breiter Widerstandsbegriff angewendet, der viele verschiedene Handlungen umfasst. Mit den Sprecherinnen des Denkmals wird außerdem ein Gegenwartsbezug hergestellt. Was konnte
damals und was kann heute widerständiges Handeln sein?“ erklären die beiden Künstlerinnen zu ihrer Arbeit.

Das von der OÖ Landes-Kultur GmbH mitfinanzierte und von der Firma Innova Metall umgesetzte Projekt soll die Erinnerung lebendig halten und zur Reflexion über die
Handlungsspielräume von Widerstand in unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen anregen.

„Dieses Kunstwerk gibt den Frauen, die in Oberösterreich gegen das Naziregime gekämpft haben, Raum und Stimme. So wichtig ihr Kampf damals war, so wichtig ist es
heute, daran zu erinnern und darauf hinzuweisen, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist. Wir müssen uns jeden Tag dafür einsetzen, um unsere freie, demokratische Lebensweise auch künftig erhalten zu können“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Eröffnung.

Mehr Infos und die Biografien der widerständigen Frauen und der Sprecherinnen unter https://www.ooekultur.at/5vor12