Die Symphoniker feiern 2025 Strauß, Popelka und sich selbst

Petr Popelka blickt seiner ersten Saison ehrfürchtig entgegen © APA/EVA MANHART

Man schrieb das symbolische Jahr 1900, als sich in der Habsburgermetropole der Wiener Concertverein gründete. Heute firmieren The Artists formerly known as Concertverein unter dem Label Wiener Symphoniker und feiern folgerichtig im kommenden Jahr 125-jähriges Bestehen. Am Dienstag präsentierte das Spitzenorchester deshalb seine Feiersaison 2024/25. „Wir werden die Korken knallen lassen“, versprach Intendant Jan Nast „eine so lange Saison, wie wir sie noch nie gehabt haben“.

Schließlich ist die Jubiläumssaison auch die erste des neuen Chefdirigenten Petr Popelka, der 34 Mal am Pult der Symphoniker stehen wird. Dabei verwehrt sich der 1986 geborene Tscheche gegen ein übergroßes Spezialistentum. Natürlich lägen auch ihm manche Komponisten mehr am Herzen als andere, aber: „Es ist wichtig, dem Publikum den ganzen Bogen der Musik zu zeigen.“ Das zeigt sich bereits beim großen Antrittsreigen, der am 13. September startet, wenn Popelka die monumentalen „Gurre-Lieder“ im Musikverein dirigiert, denen sich am 18. September im Konzerthaus das offizielle Antrittskonzert mit Tschaikowsky und Bartok anschließt.

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Hinzu kommt als Fixstern in der neuen Saison Marie Jacquot als Gastdirigentin, die 15 Einsätze bestreitet. Und für die Jubiläumssaison kehren mit Philippe Jordan und Fabio Luisi auch zwei der Amtsvorgänger Popelkas ans Pult der Symphoniker zurück. Insgesamt wird das Orchester 187 Events in der neuen Saison spielen – 121 davon in Wien. „Die Symphoniker sind das Orchester der Stadt. Es geht auch heute noch darum, Musik auf breiter Basis zugänglich zu machen auf exzellentem Niveau“, unterstrich Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) die Kontinuität des Auftrags.

Neben den Klassiktempeln bespielt man dabei auch weiterhin Orte, die nicht vordergründig mit E-Musik assoziiert werden. Fortgesetzt werden etwa die Schienen mit ungewöhnlichen Formaten wie dem „Prater-Picknick“, der „Wiener Advent“ im Stephansdom oder die Sparte der Beisl-Konzerte. Und das Filmmusikformat „Cinema:Sound“ lockt Cineasten, wenn man mit Hollywoodkomponist James Newton Howard im Musikverein spielt.

Die Rolle als Hausorchester des Theaters an der Wien setzt man mit drei Opern in der neuen Saison fort, und auch bei den Bregenzer Festspielen wird man weiterhin zu hören sein. Nicht zuletzt klinkt man sich 2025 zentral ins Jubiläumsjahr zu Ehren von Johann Strauß 2025 ein, wenn man unter anderem zum Jahreswechsel um Mitternacht den „Donauwalzer“ im Konzerthaus intoniert oder am 25. Oktober 2025 unter Manfred Honeck das offizielle Jubiläumskonzert spielt.

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Zugleich strahlen die Symphoniker auftragsgemäß auch über die Stadt hinaus und sind in sieben Ländern auf Reisen, wo insgesamt 29 Konzerte gespielt werden. So spielt man unter anderem vier Mal unter dem Label „Frühling aus Wien“ in Triest. Das Jahresbudget liegt bei 26,5 Mio. Euro, wobei man bei den Aboverkäufen nach der Coronadelle „Rückenwind“ verspüre.

wienersymphoniker.at

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