Peter Klar war ein Hüter der deutschen Sprache

Nachruf auf den langjährigen VOLKSBLATT-Chefredakteur Peter Klar

Selten ohne Pfeife anzutreffen: Peter Klar, VOLKSBLATT-Chefredakteur von 1971 bis 1995
Selten ohne Pfeife anzutreffen: Peter Klar, VOLKSBLATT-Chefredakteur von 1971 bis 1995 © VO/Laresser, VO/Röbl

„Klartext“ hießen seine Kommentare, in denen er als VOLKSBLATT-Chefredakteur von 1. Jänner 1971 bis zu seiner Pensionierung am 31. Oktober 1995 nicht nur politische Themen, sondern praktisch alle Bereiche des öffentlichen Lebens sprachlich ausgefeilt und inhaltlich brillant analysiert und erklärt hat und dabei eindrucksvoll bewies: Nomen est (zumindest in seinem Fall sehr wohl) omen.

Geboren am 16. Jänner 1932 in Herzogenburg, hat Klar das Stiftsgymnasium Seiten- stetten besucht. Von 1954 bis 1956 war er Landessekretär der Jungen ÖVP Niederösterreich. Journalistisch war er bereits seit 1951 tätig. Klar wirkte unter anderem von 1958 bis 1960 als Redakteur im ÖVP-Pressedienst, von 1961 bis 1966 bei der Tageszeitung „Neues Österreich“ sowie als Pressechef des Innenministeriums (1966/1967) und der ÖVP-Bundesparteileitung (1968-70), ehe er zum damaligen Linzer Volksblatt stieß. In seine knapp 25-jährige Ära fielen unter anderem die Umbenennung in Neues Volksblatt (1974) samt Einführung einer Niederösterreich-Ausgabe und die Umstellung von Groß- auf Kleinformat (1993).

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Letztere durfte auch sein Nach-Nach-Nach-NachNachfolger schon miterleben, hatte ich — Roland Korntner — doch die Ehre, noch von Peter Klar in eben diesem Jahr (1993) als junger Sportredakteur angestellt zu werden. Als solcher habe ich Klar als journalistischen Vollprofi, als sehr meinungsstark, als streng, aber fair, als fordernd und fördernd kennen- und schätzen gelernt.

Sowie als Hüter der deutschen Sprache und seiner österreichischen Eigenheiten! Wehe, man benutzte das Wort Witterung (die bekanntlich nur ein Hund aufnimmt) für Wetter! Wehe, man verwendete Begriffe wie Junge statt Bub!

Das war ihm auch nach seiner Pensionierung ein Anliegen, wie die Veröffentlichung des Buches „Deutsche Sprache — schwere Sprache“ belegt. Darin spürte er in mehr als 60 Glossen sprachlichen Schlampereien nach. Nicht zu vergessen auch sein Markenzeichen, die in der Redaktion (fast allgegenwärtige) Pfeife! „Meinungszeitung, aber nie Parteiorgan“, lautete ein Leitspruch seiner Tätigkeit als Chefredakteur.

Für sein Wirken wurde Klar unter anderem mit dem Dr.-Karl-Renner-Preis, dem Leopold-Kunschak-Preis sowie dem Silbernen Verdienst- zeichen das Landes OÖ und dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes NÖ ausgezeichnet. 2003 wurde Klar, der auch in zahlreichen wichtigen Funktionen in Vertretungsgremien der österreichischen Presse (wie APA, Presserat) engagiert war, dann auch der Berufstitel Professor verliehen.

Am 11. Juli ist Peter Klar im 92. Lebensjahr in Linz verstorben. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis auf dem St. Barbara-Friedhof in Linz statt.

Chefredakteur

Roland Korntner

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