Ein Klarinettenquintett zum Liebhaben

Ensemble Aktuell beim Serenadenkonzert im Arkadenhof des Landhauses

Die Frage „Lieben Sie Brahms“ war der Titel des Serenadenabends im Arkadenhof des Linzer Landhauses und bereits 14 Tage zuvor war keine Karte mehr dafür zu ergattern.

Dem Klarinettenquintett op. 115 in h-Moll von Brahms galt also dieser sommerliche Abend des Ensemble Aktuell, der mit internationalen Künstlen — Natalie Chee und Emily Körner (Violinen), William Coleman (Viola), Cäcilia Chmel (Violoncello) und der großartig aufspielende Klarinettist Martin Wögerer — zu einem glücklichen Kammermusikabend wurde.

Wögerer, der bis zur Pensionierung seinen Diplomingenieur als Brückenbauer des Landes ausübte, aber auch diplomierter Musiker auf seiner Klarinette ist, gelang eine wirkungsvolle, beseelte, melodieführende Kraft der Aussage dieses Brahmschen Meisterwerkes. Ihm gelingen die satten Töne der tiefen Lagen genau so gut, wie die biegsame Weichheit der oberen Kantilenen, die in reizvoller Weise mit dem großartig agierenden Con-sordino-Spiel der Streicher verwoben ist.

Das seelenvolle Adagio wirkt wie ein Gesang auf farbig harmonischem Untergrund. Das schlicht gehaltene Andantino zeigt wieder den meisterhaften Brahms mit seinen instrumentalen Kombinationen, die im Finale als abwechslungsreiche, feingliedrige Variationen fast wehmütig verklingen. Dieses Klarinettenquintett hat die Liebe der Konzertbesucher gewonnen.

Zum „Warmspielen“ gab es das „Allegro“ in B-Dur KV 21 von Wolfgang Amadeus Mozart und als Zugabe nach dem langen Applaus passte das „Abendlied“ von Robert Schumann.

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