Ein Märchen, klassisch und modern

Ballett „Dornröschen“ feiert in der Inszenierung von Andrey Kaydanovskiy im Musiktheater Premiere

Rutsuki Povraznik als Fee Schönheit
Rutsuki Povraznik als Fee Schönheit © Philipp Brunnader

Kontraste vereint die nächste Ballettproduktion am Linzer Musiktheater: Das betrifft sowohl die Musik als auch das Bühnenbild und die uralte Geschichte, die der Choreograf in die Gegenwart übersetzt: Am Freitag feiert „Dornröschen“ um 19.30 Uhr in der Inszenierung von Andrey Kaydanovskiy im Großen Saal Premiere.

Die Herausforderung ist es, die Kaydanovskiy, lange Tänzer an der Wiener Staatsoper und heute gefragter Choreograf, reizt: Hätte man sich von ihm eine klassische Aufführung, die traditionell mit viel Bühnenpersonal besetzt ist, gewünscht, wäre er nicht dafür nach Linz gekommen, erklärte er bei der Pressekonferenz. Das Ensemble von Tanz.Linz besteht aus 16 Tänzern, mit denen er nun das altbekannte Märchen erzählt. „Die Geschichte einer Frau, die erwachsen wird und von ihrer Umwelt beeinflusst wird“, wie er sagt.

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Das Bruckner Orchester unter dem Tschaikowky-erprobten Marc Reibel spielt Tschaikowskys Musik im Original in einer 70-Musiker-Besetzung. Sound Design von Angel Vassilev ergänzt vor allem im zweiten Akt die bekannten Töne, ohne dabei dem entgegenstehen zu wollen. „Die Musik, teilweise alterniernd, teilweise überlagernd, soll eine Symbiose ergeben“, ist man sich einig.

Und weil man Dornröschen nicht 100 Jahre auf der Bühne schlafen lassen kann, fällt die Protagonistin im zweiten Teil aus ihrer Welt in eine neue Realität. Das zeichnet sich auch im Sachen Bühnenbild (Karoline Hogl) ab: Auf eine üppige Szenerie bei Hofe folgt ein leerer Raum, der sich auf die Hauptfigur konzentriert, Kontraste, die auch mit einem Lichtkonzept (Christian Kass) deutlich werden sollen.

„Das Ensemble ist wie eine kleine Familie, die zusammenhält, gewohnt ist, kreativ zu sein und sofort weiß, was ich meine“, streut Kaydanovksiy den Linzer Tänzern vorab Rosen. Man darf gespannt sein auf dieses „Dornröschen“. mel

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