Ein Solo für die Liebe

Italo-Barde Eros Ramazotti füllte Domplatz mit großen Emotionen

Viel Schmalz, viel Saxophon, viel Amore — dick aufgetragen mit einer unverkennbaren Stimme. Italo-Barde Eros Ramazotti hat am Freitag bei seinem ausverkauften Konzert im Rahmen von Klassik am Dom in Linz sein Publikum in die Jugendjahre zurückversetzt. Und ins immer noch liebste Urlaubsland.

Dafür braucht´s aber auch die bekannten Hits wie „Dove c´è musica“ oder „Un emozione per sempre“, die nicht lange auf sich warten ließen und mit denen Eros den Großteil des lauen Abends besang.

Die Tour heißt zwar nach seinem neuesten Album „Battito Infinito“ (Deutsch: unbegrenzter Herzschlag), aber wenn Eros kommt, müssen einfach die ewigcoolen Schmachtfetzen her, zu denen wohl viele der Eros-Fans einst die ersten Male geknutscht und in Linz jetzt mitgeschunkelt haben. Ein Solo für die Liebe.

Eros, der im Oktober 60 wird und den Tochter Aurora jüngst zum Opa gemacht hat, geht ins Publikum, legt ein Tänzchen mit einer Sanitäterin hin, umarmt, animiert zum Mitsingen, bringt die Leute mit kleinen Schmähs zum Lachen, haut ein paar Brocken Deutsch raus. Molto simpatico.

So herrlich aus der Zeit gefallen wie seine Videoshow muten auch seine Backgroundsängerinnen an, wenn sie beim Duett mit Eros („I Belong to You“, im Original an der Seite von Anastacia) große Gesten machen, die an Song-Contest-Diven der 80er erinnern.

Der Signore kann auch rockig

Neben den großen Balladen, von denen einigen wie „Magia“ eine leicht modernisierte Version verpasst bekommen haben, wird es zwischendurch auch rockig, Eros greift zur E-Gitarre, lässt seinen wirklich guten Saxophonisten Gesangspausen virtuos füllen. Sogar eine klitzekleine Jam-Session ist drin, einmal ist die Akustikgitarre dran. Eros und seine Band wirken wie eine große Familie, gemeinsames Selfie zum Abschluss inklusive.

Das Publikum ist restlos begeistert und romantisiert, hat mit knappen zwei Stunden und einigen Zugaben bekommen, was es wollte. Und Eros? Der kann es immer noch. „Piu bella cosa“ — Was gibt es Schöneres …

Von Melanie Wagenhofer

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