Ein steiniger Weg zum Ruhm

Das Musical „Jersey Boys“ feierte am Mittwoch in Amstetten Premiere

„Oh what a Night“ — Mit dem Musical „Jersey Boys“ feierte am Mittwoch wieder eine deutschsprachige Uraufführung in Amstetten Premiere. Dabei wird die Geschichte der 60er-Jahre-Erfolgsband The Four Seasons erzählt — von den ersten Anfängen unter diversen Namen, Identitätsfindung, Klinkenputzen bei Plattenfirmen, Schulden, Aufstieg, Ehekrisen, Probleme mit der Mafia und Fall der Band.

Gemäß den Four Seasons — den vier Jahreszeiten — ist das Stück in vier Teile gegliedert. In jeder „Jahreszeit“ schlüpft ein anderes Bandmitglied in die Erzählerrolle und schildert die Geschehnisse aus seiner Sicht. Charles Kreische als Frankie Valli (mit i — nicht mit y, denn alle guten Dinge aus Italien enden mit einem Vokal), Lukas Mayer als Bob Gaudio, Alexander Auler als Nick Massi und Fin Holzwart als Tommy DeVito sind die meiste Zeit gemeinsam auf der Bühne zu sehen. Sie harmonieren perfekt und es entsteht der Eindruck als stünden die „echten“ Four Seasonsda auf der Bühne in der Pölz Halle. Vor allem Kreische und Mayer brillierten und sangen sich problemlos durch alle Höhen und Tiefen.

In der ersten Hälfte standen eher unbekannte Songs auf dem Programm. Dementsprechend zurückhaltend war auch die Reaktion des Publikums und entsprechend lang die Zeit bis zur Pause. Als dann kurz vor dem Ende des ersten Aktes endlichdie bekannten Ohrwürmer „Sherry“, „Big Girls Don’t Cry“ und „December, 1963 (Oh What a Night)“gespielt wurden, bebte der Saal. Das zog sich auch durch die zweite Hälfte — zurückhaltendes Klatschen bei den unbekannten Songs, Euphorie bei den bekannten. Am Ende gab es, wie es sich in Amstetten fast schon gehört, Standing Ovations.

7900 Tickets sind verkauft, drei Zusatzvorstellungen anberaumt. An den Erfolg der Vorjahresproduktion „Grease“oder den Besuchermagneten „The Rocky Horror Show“, der im Jahr 2019 14.542 Zuschauer nach Amstetten zog, wird die diesjährige Produktion aber wohl nicht anschließen können.

Von Verena Schöberl

Die mobile Version verlassen