„Ellbogen“ eröffnet Crossing Europe: Verloren zwischen zwei Welten

Hazal (ganz rechts) und ihre Freundinnen © Crossing Europe

Die selbstbewusste junge Deutsch-Türkin Hazal lebt in Berlin und hat große Pläne für ihre berufliche Zukunft, doch ihre Lebensumstände und ihre Herkunft sind ihr dabei hinderlich. Die junge Frau kämpft mit Vorurteilen, Ablehnung und Alltagsrassismus.

Und nachdem sie in den Club, in dem sie ihren 18. Geburtstag, ihre Freiheit feiern will, nicht hineinkommt, eskaliert die Situation. Lange aufgestaute Gefühle werden in Wut und Aggression zutage gefördert. Hazal flieht nach Istanbul, aber auch dort findet sie nur schwer eine neue Heimat.

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„Ellbogen“ von Regisseurin Asli Özarslan läuft beim Crossing Europe Filmfestival heute, am 30. April (20 Uhr, Central), als Eröffnungsfilm und in der Sektion „Yaas! Competition“, der Jugendschiene, für die junge Kuratoren die aus ihrer Sicht spannendsten Filme auswählen – sechs sind es insgesamt – und die die Lebensrealitäten junger Menschen in Europa zeigt.

Özarslans Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir, der auf der Berlinale uraufgeführt und erst vor wenigen Tagen den Debüt-Spielfilmpreis des Internationalen Frauen Film Fests Dortmund+Köln gewonnen hat.

„Ellbogen“ ist berührend und spannend zugleich und zeigt, womit Menschen mit Migrationshintergrund schon in jungen Jahren zu kämpfen haben, wie sie, verloren zwischen zwei Welten, verzweifelt versuchen, sich selbst zu finden. Eine intensive, genau beobachtende Coming-of-Age-Story mit einer eindringlich agierenden Hauptdarstellerin.
Der Film läuft noch am 3. 5 (10.15 Uhr, Central) und am 4.5. (16 Uhr, City 2) bei Crossing Europe.

Von Melanie Wagenhofer

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