Der Münchner Komponist, Dirigent und Regisseur Walter Haupt hat 1979 die Linzer Klangwolke erfunden und ist damit berühmt geworden. 2019 ist er mit der Uraufführung des Balletts „Marie Antoinette“ nach Linz zurückgekehrt, für das er die Musik komponierte. Bereits am 17. Mai ist Haupt im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt verstorben.
„Früher hat man immer gesagt: In Linz, da stinkt’s. Nach der Klangwolke hieß es: In Linz, da klingt’s. Das finde ich toll“, erinnerte sich Haupt 2019 im Interview mit dem VOLKSBLATT. Als er angefangen habe, sei das eine neue Art des Musikhörens gewesen: „Ich wollte einen offenen Musikraum.“
Die Achte Bruckners ließ er damals aus Lautsprechern u.a. vom Pöstlingberg und vom Freiberg aus über der Stadt erklingen. Man hatte damals mit 20.000 Besuchern gerechnet, gekommen sind gleich 100.000 in den Linzer Donaupark.
Haupt studierte an der Musikhochschule München Komposition, Schlagzeug und Dirigieren und zusätzlich am Salzburger Mozarteum. 1957 wurde er jüngstes Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart, 1960 des Staatsorchesters München.
1969 gründete er die legendäre, mit vielen Preisen ausgezeichnete Experimentierbühne der Staatsoper München, die er 16 Jahre lang leitete. Danach begann seine internationale Karriere.
Zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München 1972 kreierte er ein spektakuläre Laser-Licht-Show. Die Linzer Klangwolke machte ihn ein paar Jahre später zum weltweit führenden Künstler für Open-Air-Theater. Haupt wurde u. a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. 2015 wurde ihm das „Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz“ verliehen.
