Esterhazy und Land veranstalten die Oper in St. Margarethen

Das Land Burgenland und die Esterhazy Privatstiftung haben eine gemeinsame Gesellschaft für die Oper im Steinbruch in St. Margarethen gegründet. Beide Partner halten je 50 Prozent an der neu gegründeten gemeinnützigen „SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH“. Die künstlerische Leitung übernimmt Katharina Reise, die kaufmännische Dietmar Posteiner. Daniel Serafin bleibt Intendant, auch an der Ausrichtung soll sich nichts ändern, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Vor rund fünf Jahren habe sich das Land verpflichtet, die Oper in St. Margarethen zu unterstützen und den Standort abzusichern, erklärte Doskozil. Nun sollen die nächsten Schritte gegangen werden, um den Betrieb zu sichern: „Das Land tritt nicht mehr als Fördergeber auf, sondern beteiligt sich in einer gemeinsamen Gesellschaft mit 50 Prozent.“ Das Land stellt mit Posteiner den wirtschaftlichen Geschäftsführer, der auch weiterhin als Festspieldirektor der Seefestspiele Mörbisch agieren wird. Reise ist aktuell Geschäftsführerin und künstlerische Betriebsdirektorin der Oper im Steinbruch, sie übernimmt die künstlerische Leitung in der neuen Gesellschaft.

Der Landeshauptmann erwartet sich durch die enge Zusammenarbeit Synergien und verwies etwa auf die aufwendigen Bühnenbilder. Auch bei Marketing und Administration könnte man eventuell effektiver und günstiger werden. Zwar arbeite man hier in einem Bereich, bei dem keine Dividenden erwirtschaftet würden, es sollen aber auch künftig die Kosten im Griff behalten werden. Die Locations St. Margarethen und Mörbisch mit der Seebühne seien beide „immens wichtig“ für die Region und den Kultur- und Tourismusstandort Burgenland, so Doskozil.

Die beiden Destinationen bräuchten auch den Vergleich mit Bregenz und Salzburg nicht scheuen, zeigte sich Doskozil überzeugt und gleichzeitig verärgert, dass das Burgenland im Gegensatz zu den anderen beiden Ländern keine Unterstützung von Bundesseite bekomme. Hierfür gebe es Bundesgesetze, die die Mitfinanzierung des Bundes vorsehen. Der Landeshauptmann sprach dies auch bereits bei einer Kulturreferententagung und bei Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) an, dies sei jedoch „auf keine große Gegenliebe gestoßen“. Nun will Doskozil die neue Bundesregierung abwarten und kündigte an, dann wieder einen Vorstoß zu unternehmen: „Damit wir gleich behandelt werden, das kann man durchaus einfordern.“ Sollte die Gleichbehandlung ausbleiben, kann er sich auch vorstellen, dies „rechtlich zu erstreiten“.

Gut und „auf Augenhöhe“ laufe hingegen die Zusammenarbeit hier auf Landesebene, betonte Esterhazy-Vorstand Matthias Grün. Im Steinbruch soll weiterhin Oper aufgeführt werden, daran soll sich nichts ändern, verwies er auch auf den Namen der neuen Gesellschaft. Ziel sei es, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen in den nächsten Jahren. „Der größte Hebel sind die Besucherzahlen“, so Grün mit Verweis auf die Verkaufszahlen, hier liege man über dem Vorjahr. Es gebe mehr Veranstaltungen und somit auch noch Karten. Aber auch er erwartet die Nutzung von Synergien und einen Beitrag von Bundesseite. Die diesjährige Produktion „Aida“ – Premiere ist am 10. Juli – wird aus Gründen der Rechtssicherheit noch von der Arenaria durchgeführt, die Arbeit der gemeinsamen Gesellschaft beginnt aber sofort.

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