Facetten barocker Chormusik

„Frieden im Streit“: Fanny Hensel Konzert Chor in der Minoritenkirche

Das hochaktuelle Motto „Frieden im Streit“ wählte der Fanny Hensel KonzertChor unter der Leitung von Sigurd Hennemann für sein Konzert am Wochenende in der Linzer Minoritenkirche.

Das Programm beleuchtete, klug zusammengestellt, viele Facetten barocker Chormusik rund um den zentralen Choral „Jesu, meine Freude“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, eine „Bach – Hommage“ aus frühromantischer Zeit.

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Zu Beginn erklang G. P. Telemanns Kantate „Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen“: Ein feines, variantenreiches Stück, in dem sich der Chor, das von Primgeigerin Ingrun Findeis-Gröpler beherzt geführte „Fanny Hensel Ensemble Linz“ und die vier Solistinnen und Solisten Hedwig Ritter (Sopran), Sinja Maschke (Alt), Gregoire Delamare (Tenor) und Manfred Mitterbauer (Bass) sowie der exzellente Sebastian Glaser mit der Barock-Trompete gleich von ihrer besten Seite zeigen konnten.

Das folgende „Miserere“ von J. D. Zelenka bildete einen hochdramatischen, auch stilistischen Kontrast zu Telemann, bevor sich Mendelssohns Choral mit seiner anspruchsvollen Kontrapunktik als echter Prüfstein für den Chor erwies. G. F. Händels Psalm-Vertonung „Let God arise“ zum Thema „Epiphanie“ sorgte danach mit ihrem Halleluja-Schluss für festliche Stimmung.

Das Konzert klang mit einem weiteren Höhepunkt aus: J. S. Bachs Kantate „Halt im Gedächtnis Jesum Christ“ BWV 67. Diese resümierte inhaltlich gleichsam die thematischen Gegensätze des Konzertmottos und wurde von allen Kräften, vor allem dem sehr gut besetzten Basso Continuo und den tüchtigen Holzbläserinnen sowie den Vokalsolisten sehr eindrucksvoll gestaltet. Sie endete mit einem von allen Zuhörenden tief mitempfundenen Ruf um Frieden, dem großer Beifall für alle Mitwirkenden folgte.

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