Festival 4020 feiert Jubilare abseits von Bruckner

Neun Konzerte, sechs Uraufführungen und Komponisten, die noch nicht im Brucknerhaus gespielt wurden

Soo Eun Lee © DoHoon Kim

Unter dem Titel „Die Erfindung der Moderne“ rückt das zweite vom Brucknerhaus kuratierte Festival 4020 für die Musik des 20. Jahrhunderts bedeutende Jubilare in den Fokus: Leos Janacek (170. Geburtstag), Arnold Schönberg (150. Geburtstag), Charles Ives (150. Geburtstag), Ferrucio Busoni (100.Geburtstag), Klaus Huber (100. Geburtstag) und Luigi Nono (150. Geburtstag). International renommierte Interpretinnen und Interpreten feiern von 1. bis 5. Mai mit neun Konzerten diese Wegbereiter für die Moderne.

„Das Brucknerhaus steht fünf Tage lang im Zeichen der Moderne und zeitgenössischer Musik. Es ist eine enorme Aufwertung für das Festival 4020, dass es nun jährlich stattfinden kann“, freut sich die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer bei der Präsentation am Montag im Brucknerhaus. Mit freiem Eintritt bei den drei Nono-Nachtkonzerten und günstigen Preisen wolle man gerade auch um junges Publikum werben. „Mit dem Festivalpass um nur 45 Euro kann man sämtliche Konzerte besuchen, darunter sechs Uraufführungen und eine Österreichische Erstaufführung“, ergänzt Rene Esterbauer, der Kaufmännische Geschäftsführer der LIVA.

Lesen Sie auch

Den Beginn macht am 1. Mai im Mittleren Saal des Brucknerhauses Giuseppe Albanese mit seinem Programm „Mikro- und Makrokosmos“, in das der italienische Pianist Werke von Busoni, Janaceks Klavierzyklus „Im Nebel“, Schönbergs „Sechs kleine Klavierstücke“  und Ives´ „Klaviersonate Nr. 2“ gepackt hat. Tags darauf ist der aus Ried im Innkreis stammende Organist und Universitätsprofessor Roman Summereder an der Brucknerorgel zu hören: Das Programm stellt u.a. Werke von eher selten gespielten Komponisten wie Franz Schmidt in den Mittelpunkt.

Das in Norwegen beheimatete Engegard Quartet widmet sich am 3. Mai neben Stücken von Schönberg, Ives und Janacek der Uraufführung von Julian Andersons „Ice Quartet“ – ein Kompositionsauftrag von Brucknerhaus und der Europäischen Kulturhaupstadt Bodo.

Den 4. Mai bestreiten Dirigent Peter Burwik und das Ensemble XXI. Jahrhundert mit einem der Schlüsselwerke der Moderne, Schönbergs „Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds Pierrot lunaire, op.21.. Es liest Salome Kammer. Dazu gesellen sich Werke von Klaus Huber und die Uraufführung von Axel Seidelmanns „Reflets de Medusa“.

Unter dem Titel „Allein und zu zweien“ lotet das Programm der Geigerin Elena Denisova und des Pianisten Alexei Kornienko am 5. Mai die Grenzbereiche zwischen Solo- und Duowerken u.a. anhand Werken von Schönberg und zwei Uraufführungen aus: Franz Ferdinand August Rieks „2nd piano sonata“ und Michael Hazods „Und jetzt, wo Mondschein“, in dem sich dieser mit Jürgen Pettingers Buch „Franz – Schwul unterm Hakenkreuz“ auseinandersetzt. Charles Ives zum 150. Geburtstag ist zum Abschluss der Auftritt der Eroica Berlin unter Jakob Lehmann ebenfalls am 5. Mai gewidmet.

Als besonderes Zuckerl stehen drei Nono-Nach(t)konzerte bei freiem Eintritt am 1., 3. und 4. Mai auf dem Programm, in denen Giuseppe Albanese, Soo Eun Lee und Alexander Knaak Werke des italienischen Komponisten aufführen.

Das könnte Sie auch interessieren