Fliegender Teppich über der Greinburg

Donaufestwochen: Großartig visualisierte Händel-Oper „Siroe, Re di Persia“

Amelie Müller als Laodice auf dem Bildschirm
Amelie Müller als Laodice auf dem Bildschirm © Reinhard Winkler

Auf der Greinburg findet heuer im Rahmen der Donaufestwochen Strudengau eine verzaubernde, dramatische Opernproduktion mit Musik von Georg Friedrich Händel mit dem Titel „Siroe, Re di Persia“ statt, die man nicht versäumen sollte.

Regie führte Kobie van Rensburg, die musikalische Leitung des L´Orfeo Barockorchesters übernimmt vom Cembalo aus Erich Traxler. Mit der Bluescreen-Technik eines Filmstudios gelingt eine herrliche Verschränkung zwischen Fiktion und Realität.

Faszinierende Bilder, großartige Sänger

Der Operninhalt ist die Geschichte des persischen Königs Cosroe — von Bariton Matthias Helm szenisch und sängerisch meisterhaft dargestellt —, der sich von den Intrigen des Hofes täuschen lässt und zwischen seinen beiden Söhnen — dem umtriebigen Medarse (Nicholas Hariades) und dem gutmütigen Siroe (Clint van der Linde) — den Streit um die Thronfolge regeln soll. Letzteren, den allseits geliebten Titelhelden, treibt dieses „Spiel“ fast in den tragischen Tod. Beide Sänger sind ausgezeichnete Countertenöre.

Der Bühnen füllende Bildschirm bietet faszinierende Aufnahmen wie den Flug über indische Städte und gewährt Einblicke in herrliche Paläste. Die Sänger werden sowohl im Bild eingefangen und sind zugleich live daneben in ihren orientalischen Kostümen zu sehen und zu hören. Das alles ist perfekt choreografiert.

Im Palast fehlen auch umtriebige Damen nicht: Laodice (Amelie Müller), die falsche Mätresse des Königs, die auf einem Teppich durch die Lüfte fliegt und Siroe zu verführen versucht, der jedoch ihren Avancen standhält.

Sein Herz gehört Emira — Annastina Malm begeistert in der Rolle mit geschmeidigem Koloratursopran. Des Königs General Arasse (Philipp Kranjc) vermag das Intrigenspiel zu wenden und den König aus seiner Verzweiflung heraus zu befreien. Am Ende sieht man Siroe und Emira glücklich auf einem Königselefanten ihren Flitterwochen entgegen reiten.

Die zum Teil von weit hergeholte Sängerrunde bildet in jeder Hinsicht ein großartiges Ensemble. Mit dem österreichischen Bariton Matthias Helm hielt auch eine großartige Operndramatik Einzug, die im Rittersaal sehr bejubelt wurde.

Von Christine Grubauer

Das könnte Sie auch interessieren