Franzobel trimmt Goldoni-Klassiker auf „anarchisch komisch“

Linzer Landestheater bringt am Samstag Uraufführung einer neuen „Trilogie der Sommerfrische“

Wo bei der "Trilogie der Sommerfrische" eigentlich Carlo Goldoni draufsteht, ist diesmal inhaltlich und sprachlich Franzobel drin - was dem Landestheater am Samstag eine Uraufführung beschert. © Foto: Landestheater/Morina

„Trilogie der Sommerfrische“ und Uraufführung – wie soll das zusammen gehen? Immerhin stammt Carlo Goldonis „Trilogia della villeggiatura“ im Original aus dem Jahr 1761, da hätte es also reichlich lange gedauert, bis das Stück am Linzer Landestheater erstmals auf die Bühne käme.

Dem ist auch nicht so, denn uraufgeführt wird am Samstag, 5. Oktober, zwar tatsächlich eine „Trilogie der Sommerfrische“, allerdings jene des oberösterreichischen Sprachartisten Franzobel und also frei nach Goldoni.

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Wie frei, merkt man rasch – denn wo bei Goldoni etwa eine Giacinta, ein Guglielmo, eine Vittoria oder ein Leonardo agieren, sind bei Franzobels Trilogie eine Stanza, ein Fettucine und ein Fifone oder auch eine Cittadella zugange. Noch ein paar Brachialwortspiele gefällig? Saltimbocca, Cozzevongole, Trampolino oder Speck sind bei Franzobel auch mit im Spiel. Ob’s schmeckt, wird sich weisen.

Seitens des Landetheaters verspricht man jedenfalls eine „anarchisch komische Neufassung des italienischen Komödienklassikers“, bei dem zumindest der Ausgangsplot am Original hängt.  Der alljährliche Aufbruch in die Sommerferien – ja, schon im 18. Jahrhundert ließ Goldoni seine Protagonisten auf Urlaub fahren – steht bevor und sorgt für Turbulenzen. Wer mit wem reist und wo wohnt und wer all das bezahlen soll, sind Fragen, die sich nicht von selbst beantworten.

Ob die Inszenierung von Matthias Rippert diese Antworten liefert, ist ab Samstag (19.30 Uhr) im Schauspielhaus an der Promenade zu sehen, weitere Termine im Oktober gibt es am 9., 18., 24. und 31., auch im November geht es noch in die Sommerfrische.