Freude zerschellt an Realität

Tribute-Gast Angelika Papoulia in „A Blast“

Hauptdarstellerin Angeliki Papoulia trägt „A Blast“ mit jedem Blick, jeder intensiven Gefühlsregung.
Hauptdarstellerin Angeliki Papoulia trägt „A Blast“ mit jedem Blick, jeder intensiven Gefühlsregung. © Homemade Films

Es ist die pure Anziehungskraft die Maria und Yannis verbindet, der grenzenlose Sex voll Leidenschaft. Maria hält die Zeit kaum aus, in der Yannis als Matrose auf See ist, ist kaum zu bändigen, wenn er die Wohnung betritt.

Doch schon bald wissen wir Zuschauer von „A Blast“, dass der fesche Seemann sich auch anders vergnügt. Schon zu Beginn der Beziehung mit Maria, oder erst, als die beiden schon eine Ehe und drei Kinder verbindet? Die Zeitebenen verschwimmen in Syllas Tzoumerkas’ Film, der dem heurigen Crossing Europe Tribute-Gast, Angeliki Papoulia gewidmet ist.

Papoulina ist Maria als junge ungestüme Frau voller Tatendrang und Freude. Sie ist aber auch jene Maria, die eine schwere Last auf den Schultern trägt, die die Realität eingeholt hat, der Belastungen, die von familiären Schulden bis zur Radikalisierung und zu Yannis’ Untreue reichen. Und all das spielt Angeliki Papoulia oft nur mit einem Gesichtsausdruck, einer Körperhaltung.

Parallel verändern sich auch die Verhältnisse in Griechenland, Gewohntes zerbricht, Verlust wird selbstverständlich, Marias „Ich will …“ zerschellt schließlich an der Realität, ihre Freude am Leben liegt in Trümmern, wie das Land. Und ihr bleibt nur noch die Flucht. „A Blast“ist ein eindringliches Drama, das fordert, aber belohnt.

Von Mariella Moshammer

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