700 Jahre Rohrbach — ein Jubiläum, das eigentlich 2020 hätte stattfinden sollen, aber coronabedingt erst jetzt einen seiner Höhepunkte erlebte: Die Uraufführung einer Festmusik zu diesem Anlass, komponiert von dem Linzer Musiker Karlheinz Schmid und am Sonntag im Centro Rohrbach-Berg eindrucksvoll realisiert.
Der Linzer Saxophonist erschuf ein Werk für 60 Musiker in sieben Teilen, welche jeweils ein Jahrhundert in der Geschichte Rohrbachs musikalisch reflektieren. Schmid erweist sich in seiner bildlich-beschreibenden Komposition als eine Art „Adalbert Stifter nach Noten“, aber ungleich moderner, auch was die verschiedenen musikalischen Stilelemente angeht.
Der erste Teil ist mystisch, in gregorianischen Melodien gehalten. Aus der dunklen Frühzeit der Stadt präsentiert sich der zweite Part als Renaissance-typisches Tanzlied. Darauf folgt im dritten Kapitel ein harmonisches Zusammenspiel von Volkslied und Tarantella. Der vierte Abschnitt beginnt als Traktor-Kaltstart und setzt sich anschließend in einem Zwiefachen fort, der als Gruß an die bayrischen Nachbarn verstanden werden darf.
Das fünfte Segment swingt als Hommage an die harte Feldarbeit der Rohrbacher Bauern und basiert auf der Form eines klassischen Blues. Kapitel 6 steht ganz im Zeichen von Funk und Dancefloor und bot Platz für einige wundervolle Soli. Als krönender Abschluss vollendet der siebte Teil das Werk. Dieser beginnt mit abstrakten Klangflächen, bevor er sich inklusive eines Rohrbach-Gesanges zum Grande Finale hin aufschwingt.
Ausführende waren ausschließlich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer der Landesmusikschulen Rohrbach, Schlägl, Ulrichsberg, Peilstein und Sarleinsbach. Dirigiert wurde das junge Ensemble von Musikschuldirektor Harald Müller, verbindende und erklärende Worte sprach der ehemalige Richter und jetzige Heimathistoriker Franz Gumpenberger. Viel Applaus für das engagierte Team rund um den Komponisten!
