Heimspiel für Ina Regen

Singer-Songwriterin aus OÖ begeisterte im ausverkauften Musiktheater

Von Grieskirchen hinaus in die große, weite Musikwelt: Ina Regen sorgte für einen vollen Saal und volle Begeisterung.
Von Grieskirchen hinaus in die große, weite Musikwelt: Ina Regen sorgte für einen vollen Saal und volle Begeisterung. © Philip Brunnader

Johlende, stampfende Besucher jeden Alters, die zwischen den Sitzreihen tanzten und als Chor lautstark mitsangen, ein Theatersaal der mitunter bebte. Partystimmung im Linzer Musiktheater also an diesem Abend, bei dem Ina Regen samt Band dem Publikum gehörig einheizte.

Musikalische Unterstützung kam dabei von der befreundeten Berliner Sängerin Alexa Voss vom Duo Flinte. Gemeinsam haben die zwei Künstlerinnen einige Stücke von Ina Regens drittem Studio-Album „Fast wie Radlfahrn“ geschrieben und vertont, das im März erschienen ist und in den Austrian Charts Platz 3 erreichte. So versteht sich etwa der neue Song „Kaffee und Chardonnay“ als Ode an die innige persönliche Verbundenheit der beiden Sängerinnen.

Musikalische Radtour

Bevor es im Saal aber so richtig zur musikalischen Party abgeht, finden sich dazwischen auch besinnliche Lieder mit Tiefgang im Tournee-Programm, das elf neue Songs und einige Titel aus den beiden vorangegangenen Alben umfasst. Dabei ist der Themenbogen weit gespannt, den Ina Regen auf ihrer musikalischen Radtour unternimmt.

Experimentierfreudig und mit klaren Botschaften singt sie von Sorgen um die fortschreitende Umweltzerstörung, vom Widerstand gegen gesellschaftliche Missstände etwa in „Granit“, über ihre eigene zunehmende weibliche Selbstfindung und Emanzipation in „A Weg zu mir“, oder wie in „Anfang“ über Neubeginn und persönliche Veränderung im Leben.

Damit in politischen Krisenzeiten und anhaltender Rezession nicht alles zu düster gerät an diesem Abend, lädt die in ein schillerndes schwarzes Glitzer-Outfit gehüllte Sängerin dann mit ihrer fünfköpfigen Band das Publikum kurzerhand in ein fiktives Wohnzimmer auf der Bühne zur Party ein, wo sie die Post abgehen lässt. Einige ihrer besten Momente hat Ina Regen dabei als Entertainerin, da wird das Publikum zum Mittanzen aufgefordert und als Chor eingeteilt, derweil sie eine mitreißende Bühnenshow hinlegt, wie etwa bei „Na geh“ und „Immer no da“. Heimgehen will das Publikum noch lange nicht.

Fetzige Popmusik

Fetzige Popmusik mit oberösterreichischen Wurzeln bringt das Linzer Musiktheater zum Brodeln, das Konzert gerät so zum umjubelten Heimspiel der gebürtigen Grieskirchnerin. Solche Erfolge hätte sich Ina Regen niemals träumen lassen, wie sie vor den Fans in Linz freimütig zugibt. Sie, die als ehemalige Backgroundsängerin hier vor fünf Jahren ihr Solo-Debüt gab mit dem Titel „Wia a Kind“, und als Mitwirkende im Chor von Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst international bekannt wurde.

Und weil sich für sie selbst ein beruflicher Märchentraum erfüllt hat, legt Ina Regen deshalb ihren Fans zum Abschluss des viel umjubelten Tournee-Auftritts im Linzer Musiktheater noch folgenden Rat ans Herz: Niemals den Mut aufgeben und mit Fantasie große Träume verfolgen, denn: „Was man heute nicht träumt, das wird morgen nicht wahr“.

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