Die Kammerspiele starten in die heurige Herbstsaison mit einer Komödie der international gefeierten israelischen Autorin Anat Gov (1953-2012): Das psychologische Kammerspiel „Oh Gott!“ feiert seit 2008 weltweit Erfolge und wurde von der European Theatre Convention unter die besten zeitgenössischen Bühnenstücke gelistet. Premiere im Linzer Landestheater ist am 20. September.
Sounddesigner von Broadway-Shows
Regisseur Guy Ben Aharon inszenierte „Oh God“ bereits in den USA. Aus der amerikanischen Crew begleiten ihn nach Linz Christina Tedesco als Bühnenbildnerin und Tony Meola, der schon das Sounddesign für mehr als 50 Broadway-Shows entworfen hat und für diese Produktion eine Reise quer durch die Musikgeschichte vorsieht.
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Durch etwa 5000 Jahre bis heute führt auch die Handlung. Eines Nachmittags sucht ein sehr depressiv wirkender Mann Hilfe bei der 42-jährigen Ella, einer alleinerziehenden Psychotherapeutin. Der Verzweifelte möchte anonym bleiben und in nur einer Stunde all seine Leiden therapiert wissen. Er entpuppt sich schließlich als der Gottvater des Alten Testaments. Unendlich viel gilt es da aufzuarbeiten von Adam und Eva zu Kain und Abel bis zur Frage, warum Hiob dermaßen leiden musste.
Wiewohl sich der Patient mit Händen und Füßen gegen therapeutische Ansätze sträubt, entsteht ein humorvoll tiefes Gespräch zwischen Gott und einer Frau, die jegliches Gottvertrauen verloren hat, aber auf der Suche blieb und vielleicht wieder zum Glauben findet.
Geschichte von Gott und der Welt im Therapieraum
Die Bühne sowie die gesamte Inszenierung wahren die klassische Einheit von Ort und Handlung. Die Zeit erstreckt sich von der Genesis bis heute. Im Therapieraum läuft die Geschichte von Gott und der Welt geradlinig ab.
„Oh Gott!“ wirft „am heiligen Ort Theater“ 90 Minuten lang einen humorvollen, sehr modernen Blick auf Glauben, Zweifel, Religion, den Umgang mit Schmerz, und den Sinn des Lebens schlechthin.
Von Eva Hammer