Hinter die Oberfläche des Alltäglichen geblickt

Iris Christine Aue und Hannah Winkelbauer: Erste gemeinsame Schau im Kubin-Haus Zwickledt

Hannah Winkelbauer: Aus der Serie „Fundstücke, o.T. / Feldhase“, 2020
Hannah Winkelbauer: Aus der Serie „Fundstücke, o.T. / Feldhase“, 2020 © Winkelbauer

Die Künstlerinnen Iris Christine Aue und Hannah Winkelbauer verbindet die Auseinandersetzung mit dem Medium Zeichnung und der aufmerksame Blick hinter die Oberfläche des Alltäglichen.

In ihrer ersten gemeinsamen Präsentation im Kubin-Haus Zwickledt (20. April bis 26. Mai) zeigen sie eine Auswahl aktueller Werke, die mit naturalistischer Genauigkeit und dezenter Farbgebung subtil auf Themen wie Bedrohung und Vergänglichkeit aufmerksam machen.

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Zerschneiden und zusammenfügen

Für Iris Christine Aue sind ihre Zeichnungen und Aquarelle Basis für einen kreativen Prozess, der aus zerschneiden in Cut-Outs und zusammenfügen mit Nadel und Faden besteht. Die Motive zeigen unter anderem Frauen, die symbolträchtige Pflanzen wie Distel oder Löwenzahn als Abstandhalter vor ihr Gesicht halten und damit zaghaft Distanz und Rückzug signalisieren.

Während Aue ihre mehrschichtigen Werke formal aus der Zweidimensionalität herausnimmt, fokussiert sie für ihre Figuren erkennbare Gesten und bildsprachliche Mittel, die zum Nachdenken anregen.

Unliebsame Fundstücke des Alltags

Hannah Winkelbauer richtet ihren Blick auf unliebsame Fundstücke oder unbeachtete Spuren, auf denen sich der Alltag widerspiegelt. Winkelbauer gelingt es, tote Tiere, abgeschnittene Zöpfe oder zerwühlte Decken und Polster in einer unerwarteten Ästhetik darzustellen und auf die immanente Bedeutung von Vergänglichkeit, Ökologie und persönlichen Geschichten zu verweisen.

Ihre detaillierten Zeichnungen reichen von fragmentarischen, kleinformatigen Zeichnungen von Federn, Haaren und Textilien bis hin zu Rauminstallationen, in denen sie ausgeschnittene Darstellungen positioniert.

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